- zuletzt aktualisiert am 21.10.2018
- aktueller Artikel in diesem Bezug: Wie erstelle ich einen Online Shop?
Kosten eines Onlineshop Projekts
Für viele angehende oder bestehende Onlinehändler (Relaunch) dürfte die erste Frage bei einem Onlineshop sein: was kostet der (neue) Onlineshop? Das Budget ist richtig und wichtig, aber was bringt der reine Kostenansatz in Bezug auf das Onlineshop Projekt wirklich?
Kosten Onlineshop: so wird kalkuliert
Wir gehen hier von unserer KMU Kundenstruktur aus, also kleinen bis mittelständischen Unternehmen, die je nach Vorgeschichte zwischen einem Dutzend und 50.000 Artikel im Portfolio haben. Die erste zentrale Fragestellung lautet: eine bestehende Shopsoftware (Framework) oder eine eigene Shoplösung? Aus Kostengründen bieten wir eine Framework-basierte Lösung an. Wir setzen also auf eine Shopsoftware, die bereits einige grundlegende Funktionen beinhaltet. Unser Fokus liegt dabei auf den Systemen Magento, und WordPress (WooCommerce).
Eine eigene Shopsoftware macht nach unserer Erfahrung für unseren Kundenbereich selten Sinn, weil zu unwirtschaftlich. Die genannten Shop Frameworks sind flexibel genug, sich auf die gestellten Anforderungen hin anpassen zu lassen. Aus diesem Grund erfinden wir das Rad nicht neu.
Kostenblöcke bei jedem Onlineshop Projekt
Egal, welches System man wählt, bei einem Onlineshop fallen immer auch Kosten für folgende Tätigkeiten an:
- Konzeption
- Beratung
- Projektleitung (Kommunikation & Administration während des Projekts)
- Servereinrichtung für Entwicklungsumgebung
- System-Konfiguration
- Designimplementierung
- Programmierleistungen
- Testphase
- Dokumentation
- Versionierung
- Go Live
Je nach Umfang des Shops und den Anforderungen kann der Aufwand für diese Tätigkeiten natürlich extrem unterschiedlich sein.
Unnötige Kosten bei einem Onlineshop
Das klingt sehr hart, ist aber harmlos! Natürlich wissen Sie als Kunde, dass ein Onlineshop Geld kostet. Ein gewisses Anforderungsprofil macht ebenfalls Sinn. Insofern sind wir uns allemal einig, dass ein Onlineshop
- ein bestimmtes Aussehen haben sollte
- und gewisse Funktionen erfüllen muss.
Wer aber bei der Konzeption Geld sparen will und dadurch im Laufe eines Projekts immer neue Anforderungen stellt, riskiert oftmals die Überschreitung des Budgets. Ich denke, das wird keinen Unternehmer schockieren. Diesen Umstand kennen sehr viele von Ihnen sicher aus den eigenen Gewerken. Insofern lohnt der Invest in eine gute Planung. Oder aber man löst sich von der Vorstellung des Kostenansatzes und geht ein Onlineshop Projekt agil an (siehe zweiter Teil).
Kostentreiber Design
Sich von der Masse abzuheben ist ein vernünftige Ziel. Allerdings unterschätzen viele Unternehmen den Designaspekt, wenn es um einen Onlineshop geht. Erfahrene Web- und Screendesigner wissen beim Entwurf eines individuellen Shopdesigns bereits, dass Funktion und Design bestmöglich getrennt sein sollten. Andernfalls riskiert man einen vergleichsweise hohen zeitlichen Einsatz für die Umsetzung.
Kostentreiber Schnittstellen
Je komplexer die Anforderungen, umso teurer das Projekt. Diese Aussage ist nicht unbedingt sehr weise, wohl aber wichtig zu wissen, für alle, die nicht täglich Shopprojekte kalkulieren und konzeptionieren. Individuelle Anpassungen an vorhandene ERP / CRM Systeme, der Austausch mit der Warenwirtschaft, Automatisierung von Arbeitsabläufe, Anbindung an Kassensystem und dergleichen sind alles Punkte, die
- sensible Geschäftsbereiche betreffen,
- wichtig für einen routinierten Betrieb des Shops sind
- und Einfluss bis hin zur Personalplanung im Unternehmen des Kunden haben können (Umstellung von Arbeitsplätzen, Automatisierung, usw.)
Kostentreiber Datenmigration (bei Relaunch)
Es gehört zum Alltag bei Relaunches, Daten von einem System ins andere zu migrieren. Dazu zählen vor allen Dingen Produkt-, Kunden- und Bestelldaten. Je nachdem, wie komplex ein bestehender Shop schon war und wieviel individuelle Anpassungen daran vorgenommen wurden, kann die Datenmigration mehr oder weniger aufwändig werden.
Zwischenfazit zu den Kosten eines Onlineshops
Wenig konkret, also ohne Zahlen zu hinterlegen, haben Sie eine grobe Vorstellung von den Bereichen erhalten, die entscheidend sind, bei der Kalkulation für ein Onlineshop Projekt. Anforderungen sollten so präzise wie möglich vorab kommuniziert werden. Grundsätzlich können wir als Agentur sagen: je mehr wir von Ihrem Vorhaben wissen, umso besser können wir Sie beraten und umso besser können wir den Kostenrahmen für den Onlineshop bestimmen.
Geld sparen bei einem Onlineshop Projekt
Im zweiten Teil geht es nun darum, wie Sie Geld einsparen können bei der Umsetzung eines Onlineshops. Bevor wir zu einzelnen Punkten und deren Einsparpotential kommen, möchte ich noch den Lean Ansatz ins Spiel bringen. Dabei geht es trivial gesagt darum, ein Projekt bereits mit minimaler Konfiguration online zu stellen und durch das Feedback (zuerst von Testkunden, dann) der echten Kunden genau die Verbesserungen vorzunehmen, die die Kunden sich wünschen.Der Ansatz der kontinuierlichen Verbesserungen ist ohnehin nicht von der Hand zu weisen beim Thema Onlineshop. Onlinehändler stellen häufig fest, dass man mit seinem Shop nie wirklich fertig ist. Das stimmt. Die Dynamik des Internets, die immer valideren Daten, die durch die Analyse des eigenen Projekts zustande kommen, zeichnen ein immer feineres Bild dessen, was die eigene Zielgruppe sich von «Ihrem Onlineshop» wünscht und was man als Shopbetreiber unternehmen sollte, um sich weiterhin gegenüber den Mitbewerbern behaupten zu können.
Wir bei Openstream arbeiten ohnehin agil. Das heisst, dass wir selten bis nie auf Fixpreise und Pauschalen setzen, sondern die tatsächlich für ein Projekt aufgewendete Zeit abrechnen. Ein agiler Ansatz auf Kundenseite würde bedeuten, dass man bereits mit relativ schmalem Budget starten kann und sich der Shop über die Zeit weiterentwickelt und formt.
Kosten-Vorteile eines agilen Projektansatzes
Der grosse Vorteil dabei ist natürlich, dass die initiale Summe bis zum Go Live des Onlineshops nicht so hoch ist. Auch die Verteilung der Ausgaben über einen längeren Zeitraum lässt mehr finanziellen Spielraum. Dazu kommt, dass der Shop bereits ab dem Go Live beworben werden kann und bereits Gewinne durch Verkäufe realisieren kann. Diese können ebenfalls zur Weiterentwicklung herangezogen werden. Daraus ergeben sich alle Vorteile, die liquide Mittel mit sich bringen.
Aus dem Feedback der User kann schliesslich ganz genau ermittelt werden, welche Funktionalität oder Optik tatsächlich gewünscht wird. Insofern hat man auch hier grosses Sparpotential. Oftmals werden bei einem Projekt auch die letzten kleinen Features mit hohem Aufwand implementiert, um dann nach einer gewissen Zeit festzustellen, dass der Kunde sie entweder
- nicht wahrnimmt
- oder nicht in dem Masse schätzt, wie zunächst vermutet
- oder, oder, oder.
Wer sich davon frei macht, kann unter sonst gleichen Bedingungen das Budget genau in die Anforderungen seiner Zielgruppe stecken. Es bedarf sicherlich Mut und Vorstellungskraft, nicht mit einem inhaltsschwangeren Pflichtenheft und Ordner-füllenden Screendesign-Vorgaben aus der Marketingabteilung zu starten. Ein flexibler Grundrahmen innerhalb dessen man sich seinen Shop zu Beginn vorstellt ist vielleicht ein guter Kompromiss. Aber denken Sie daran: keiner wird die Anforderungen und Ansprüche an Ihren Shop so präzise beschreiben können, wie Ihre Kunden selbst.
Ein letzter Vorteil bei der agilen Vorgehensweise
Bei vielen Kunden werden die Kosten eines Onlineshops hauptsächlich nach den technischen und optischen Gesichtspunkten berechnet. Viele übersehen dabei aber, dass die Investitionen eigentlich mit dem Go Live erst beginnen: jetzt kommt nämlich das Marketing ins Spiel. Der Shop will beworben werden, es braucht Besucher, um Verkäufe zu generieren. Gewinnspielaktionen, E-Mail Marketing, Suchmaschinenoptimierung, eine Facebook Fanseite, vielleicht ein Video auf Youtube usw. Wenn Sie nicht das ganze Pulver (Geld) für den Start verschiessen, bleiben Ihnen auch hier die nötigen Freiräume, um das Projekt zum Erfolg zu führen.
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