Die 7 vertrauenswürdigsten Crypto-Exchanges

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Der Konkurs der Schweizer Krypto-Börse Lykke im Jahr 2024 und der bislang grösste Kryptodiebstahl der Geschichte beim in Singapur gegründeten, auf Derivate spezialisierten Exchange Bybit im Februar 2025 haben es erneut deutlich gemacht: Wer seine Kryptowährungen auf zentralen Plattformen verwahrt, setzt Vertrauen voraus – und geht Risiken ein.

Doch angesichts dieser Ereignisse stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt noch vertrauenswürdige Crypto-Exchanges?

In der Krypto-Welt kursiert dazu ein bekanntes Mantra: «Not your keys, not your coins». Es erinnert daran, dass man nur dann wirklich Kontrolle über seine digitalen Assets hat, wenn man die privaten Schlüssel selbst besitzt. Selbstverwahrung (Self-Custody) bietet maximale Unabhängigkeit – allerdings bedeutet sie auch, dass man selbst für sichere Aufbewahrung, Wiederherstellbarkeit und Schutz vor Verlust oder Diebstahl verantwortlich ist. Warum also überhaupt zentrale Krypto-Börsen nutzen?

Tatsächlich gibt es unter bestimmten Bedingungen gute Gründe, auf vertrauenswürdige zentrale Exchanges zu setzen – insbesondere für Einsteiger, grössere Portfolios oder institutionelle Anleger. Zu diesen Bedingungen zählen unter anderem:

  • Regulatorische Aufsicht: Seriöse Plattformen unterliegen staatlicher Regulierung (z. B. FINMA in der Schweiz oder BaFin in Deutschland) und besitzen Lizenzen für Krypto-Handel und -Verwahrung. Dies schafft Vertrauen, da Aufsichtsbehörden Einhaltung von Sicherheits- und Transparenzstandards überwachen.
  • Einlagensicherung & Haftungsrahmen: Vertrauenswürdige Krypto-Exchanges setzen auf bewährte Sicherheitskonzepte – allen voran die Verwahrung der Kundengelder in Cold Storage. Das bedeutet: Der Grossteil der Coins wird offline gespeichert und ist damit nicht direkt angreifbar für Hacker. Zusätzlich kommen mehrstufige Zugriffssysteme, Whitelist-Funktionen und regelmässige Sicherheits-Audits zum Einsatz. Einige Anbieter arbeiten mit spezialisierten Verwahrdienstleistern oder verfügen über eine eigene Kryptoverwahrlizenz – was zusätzlichen regulatorischen Schutz schafft.
    Allerdings gilt auch hier: Cold Storage ist nur so sicher wie die Prozesse drumherum. Beim Bybit-Hack 2025 nutzten Angreifer eine Schwachstelle im Signatur- und Swap-Prozess zwischen Hot- und Cold-Wallets – und entwendeten Coins, ohne direkten Zugriff auf den eigentlichen Cold Storage zu haben. Ein Beispiel dafür, wie wichtig durchdachte Sicherheitsarchitektur auch abseits der Technik ist.
  • Transparenz & Proof of Reserves: Langjährige Marktteilnehmer veröffentlichen Prüfberichte oder Proof-of-Reserves-Nachweise. Sie lassen regelmässig Bilanzen prüfen und kommunizieren offen über Sicherheitsmassnahmen, um das Kundenvertrauen zu stärken.
  • Langzeiterfahrung & Sicherheit: Börsen mit vielen Jahren erfolgreichem Betrieb haben Sicherheitsprozesse etabliert. Sie setzen auf Cold Storage, mehrstufige Sicherheitskonzepte und Bug-Bounty-Programme. Einige waren noch nie von Hacks betroffen und konnten selbst extreme Marktereignisse überstehen.
  • Benutzerfreundlichkeit & Service: Zentralisierte Plattformen bieten oft intuitive Apps/Web-Interfaces, Kundensupport und Zusatzfunktionen (z. B. Sparpläne, Staking). Für Einsteiger ist die Benutzererfahrung dort meist einfacher als bei Eigenverwahrung.

Unter diesen Voraussetzungen können zentrale Exchanges – insbesondere die im Folgenden vorgestellten sieben Plattformen – sowohl für private als auch institutionelle Anleger in der DACH-Region sinnvolle Brücken in die Krypto-Welt sein.

Im ersten Abschnitt werden zunächst die allgemeinen Kriterien erläutert, die einen vertrauenswürdigen Exchange ausmachen. Im Hauptteil folgen Porträts der sieben vertrauenswürdigsten Krypto-Börsen, jeweils mit detaillierten Fakten zu Gründung, Herkunft, Regulierung, Zielgruppe, Produkten, Sicherheit, Gebühren, Anzahl verfügbarer Coins, Benutzerfreundlichkeit und Besonderheiten. Den Abschluss bildet eine downloadbare Vergleichstabelle, die die wichtigsten Kriterien übersichtlich gegenüberstellt.

Was macht einen Krypto-Exchange vertrauenswürdig?

Bevor wir ins Detail der einzelnen Börsen gehen, betrachten wir die Qualitätskriterien im Überblick.

Regulierung & Lizenzierung

Ein vertrauenswürdiger Anbieter hat offizielle Genehmigungen. Beispiele sind eine Krypto-Verwahrlizenz der BaFin (Deutschland) oder Mitgliedschaften in Selbstregulierungsorganisationen (z. B. VQF in der Schweiz). Regulierte Börsen werden beaufsichtigt, müssen strenge Geldwäscheprävention betreiben und erfüllen aufsichtsrechtliche Kapitalanforderungen – ähnlich klassischen Finanzinstituten. So erhielt etwa Coinbase 2021 als erste Firma die deutsche Kryptoverwahrlizenz, und Bitpanda ist in 16 europäischen Jurisdiktionen registriert/lizenziert.

Einlagensicherung & Haftung

Kunden-Fiatguthaben auf Euro-Konten sind bei Anbietern mit Banklizenz (oder Partnerbank) durch gesetzliche Einlagensicherungsfonds bis 100.000 € geschützt. Bei rein krypto-spezifischen Börsen gibt es zwar keine Einlagensicherung für Kryptowährungen (da diese keine staatlich anerkannten Währungen sind), aber seriöse Plattformen halten Kundencoins 1:1 in Reserve und mischen keine Kundengelder für Eigenhandel. Einige haben zusätzlich private Versicherungen gegen Diebstahl (z. B. Versicherung der Custodians).

Transparenz & Unternehmenshistorie

Langlebige Börsen (teils über 10 Jahre am Markt) haben gezeigt, dass sie auch Bärenmärkte und Schocks überstehen können. Bitstamp etwa existiert seit 2011 und gilt als «weltweit längstlaufende Kryptobörse». Solche Unternehmen veröffentlichen oft Transparenzberichte, haben bekannte Gründer/Investoren und eine nachvollziehbare Firmenstruktur.

Sicherheit & Verwahrung

Eine mehrschichtige Sicherheitsarchitektur ist Pflicht: Cold Wallets (Offline-Speicher) für den Grossteil der Kundencoins, 2-Faktor-Authentisierung, Verschlüsselung aller sensiblen Daten, Penetrationstests und Notfallpläne. Einige Exchanges betreiben eigene Custody-Töchter (z. B. blocknox GmbH bei BSDEX oder Swiss Krypto Vault bei Bitcoin Suisse), die auf Verwahrung spezialisiert sind. Auch externe Custodians wie BitGo (bei Trade Republic) kommen zum Einsatz, häufig mit Versicherungsschutz.

Zielgruppe & Produktangebot

Unterschiedliche Börsen richten sich an unterschiedliche Nutzersegmente. Retail-Anleger schätzen einfache Bedienung, Sparpläne und Bildungsangebote. Institutionelle Kunden brauchen OTC-Services, höhere Limits, API-Zugang und ggf. Verwahrungslösungen mit ISAE-3402 Audit (wie bei Bitcoin Suisse Vault). Ein breites Produktangebot (Spot-Handel, Staking, evtl. Futures oder Aktien/ETFs bei Krypto-Brokern) kann ein Indikator sein, dass die Plattform auf solider Infrastruktur läuft und diversifiziert ist.

Gebühren & Kostenstruktur

Vertrauenswürdigkeit zeigt sich auch darin, wie transparent Gebühren dargestellt werden. Faire Modelle sind z. B. Flat Fees (Trade Republic: 1 € pro Trade) oder Volumenrabatte (Bitstamp: 0,5 % für geringe Volumen, stufenweise sinkend bis ~0,1 %). Versteckte Kosten, extreme Spreads oder intransparente Aufschläge schmälern das Vertrauen.

Benutzerfreundlichkeit & Support

Eine intuitive Benutzeroberfläche (Web & App), mehrsprachiger Kundendienst und Schulungsmaterialien (Guides, FAQ) sprechen für eine seriöse Exchange, die ihre Kunden langfristig halten will. Positive Nutzererfahrungen – auch in unabhängigen Tests – sind hier ein guter Anhaltspunkt. Beispielsweise erhielt BSDEX in einem Test die Note «Sehr Gut» für Kosten und Sicherheit, mit leichten Abzügen beim Kundenservice.

Besonderheiten: Einige Börsen heben sich durch Alleinstellungsmerkmale ab: Sei es eine besonders breite Asset-Auswahl (Bitpanda mit über 500 Kryptos), eine EU-weit erste Börsenlizenz (Coinbase DE), eigene Ökosystem-Token (Bitpanda’s BEST), Integration ins traditionelle Finanzsystem (BSDEX als Teil der Börse Stuttgart) oder innovative Produkte (Kraken’s Kryptobank-Lizenz in den USA).

Welches sind die 7 vertrauenswürdigsten Krypto-Börsen?

Die folgenden sieben Börsen erfüllen all diese Kriterien in hohem Masse und gelten daher als äusserst vertrauenswürdig. Sie bieten Einsteigern wie Fortgeschrittenen in der DACH-Region einen sicheren Zugang zum Kryptomarkt.

1. Bitpanda

Bitpanda Krypto-Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Bitpanda wurde 2014 in Wien gegründet. Die Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer starteten zunächst unter dem Namen Coinimal GmbH und bauten Bitpanda zu einem der ersten österreichischen «Einhörner» (Startups mit >1 Mrd. $ Bewertung) aus.

Regulatorischer Status / Aufsicht

Bitpanda ist ein EU-regulierter Finanzdienstleister mit zahlreichen Lizenzen und Registrierungen. Das Unternehmen besitzt u.a. eine Kryptoverwahrlizenz der BaFin in Deutschland (erhalten Ende 2020), welche die Verwahrung und den Eigenhandel mit Kryptowährungen erlaubt. In Österreich unterliegt Bitpanda der lokalen Finanzmarktaufsicht (FMA). Zudem verfügt die Bitpanda Group über Registrierungen als VASP (Virtual Asset Service Provider) in mehreren EU-Ländern und hält MiFID II-, E-Geld- und PSD2-Lizenzen für ihre Dienstleistungen. Damit kann Bitpanda im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum legal operieren. Die umfassende Aufsicht durch mehrere Behörden und regelmässige externe Prüfungen der Bestände fördern das Vertrauen.

Zielgruppe

Als führender europäischer Krypto-Broker richtet sich Bitpanda primär an Retail-Anleger in der EU, insbesondere in der DACH-Region. Mit einer Basis-App, die Krypto so einfach wie möglich kaufbar macht, spricht Bitpanda Einsteiger an, bietet aber über die Bitpanda Pro / Bitpanda Global Exchange (die 2023 in Bitpanda Global bzw. Bitpanda Pro umgewandelt wurde) auch Funktionen für Fortgeschrittene und professionelle Trader. Institutionelle Investoren können über Bitpanda Custody und Bitpanda Plus (OTC-Desk) ebenfalls bedient werden. Geografisch fokussiert Bitpanda auf die EU (insb. Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien). Nutzer aus Nicht-EU-Ländern haben eingeschränkten Zugang.

Unterstützte Produkte

Bitpanda bietet ein breites Spektrum an Anlageklassen auf einer Plattform: Neben Kryptowährungen (Spot-Handel von Coins/Token) auch Edelmetalle (Gold, Silber etc. als digitale Abbildung), Aktien & ETFs (teilweise als Derivate, aber provisionsfreier Handel ermöglicht) sowie Krypto-Indizes (vordefinierte Korbprodukte). Darüber hinaus gibt es Krypto-Sparpläne, Staking für ausgewählte Coins und eine eigene Debitkarte (Bitpanda Card), mit der man Assets im Alltag ausgeben kann. Bitpanda positioniert sich als All-in-One-Investment-Plattform. Kryptowährungen können direkt gekauft, getauscht oder mittels Swap-Funktion konvertiert werden. Neuere Produkte umfassen das Bitpanda Spotlight (früher: IEO Launchpad) für neue Tokens und Bitpanda Treasury für Unternehmen.

Sicherheit & Verwahrung

Bitpanda betont hohe Sicherheitsstandards: Über 6 Millionen Nutzerinnen und Nutzer vertrauen der Plattform. 100 % der Krypto-Assets werden in Cold Wallets verwahrt, die regelmässig extern geprüft werden. Die Bestände der Kunden sind also vollständig hinterlegt («Your krypto is always yours»). Bitpanda nutzt modernste Verschlüsselung, DDoS-Schutz und speichert personenbezogene Daten gemäss DSGVO sicher ab. Als europäischer Anbieter unterliegt Bitpanda strengen Datenschutz- und IT-Sicherheitsrichtlinien. Zudem ist Bitpanda Versicherungsnehmer von digitalen Asset-Versicherungen und hat ein Bug-Bounty-Programm, um Sicherheitslücken frühzeitig zu finden. Im Bereich Custody hat Bitpanda 2020 das britische Custody-Unternehmen Trustology übernommen (heute Bitpanda Custody), das FCA-reguliert ist. Die Plattform hat bislang keinen grösseren Sicherheitsvorfall verzeichnet. Zwei-Faktor-Authentifizierung, Adresswhitelisting und Bestätigungen per E-Mail sind Standard für Nutzer.

ISO 27001 2022 Certification
Bitpanda sichert sich Anfang 2025 die ISO 27001:2022-Zertifizierung

Gebührenstruktur

Für Krypto-Käufe/Verkäufe berechnet Bitpanda 1,49 % Gebühren (als Spread/Aufschlag). Diese Gebühr ist bereits im angezeigten Preis enthalten, was den Kauf einfach macht. Beim Tausch zwischen zwei Kryptowährungen fällt effektiv zweimal die Gebühr an (je Verkauf und Kauf). Ein- und Auszahlungen in Euro sind über SEPA kostenlos; für SOFORT, Kreditkarte etc. können Fremdkosten (1,5–1,99 %) anfallen. Bitpanda Pro (bis 2023) hatte ein Maker-Taker-Gebührenmodell mit niedrigeren Gebühren, wurde aber in Bitpanda Global überführt – das aktuelle Gebührenmodell dort orientiert sich ebenfalls an Volumen. Für Aktien/ETFs entstehen geringe Spread-Kosten (~0,5–1 %), aber keine expliziten Ordergebühren. Sparpläne auf Krypto oder Aktien sind gebührenfrei in der Ausführung. Insgesamt sind die Krypto-Gebühren von Bitpanda etwas höher als bei internationalen Börsen (z. B. Kraken/Binance), dafür ist die Benutzerführung einfacher. Mit dem VIP-Token BEST können Vieltrader Gebührenrabatte und Cashbacks erhalten. Staking-Belohnungen werden nach Abzug einer Provision (je nach Asset ca. 15 %) ausgeschüttet.

Anzahl verfügbarer Coins

Bitpanda hat eine der grössten Asset-Auswahlen in Europa. Mittlerweile sind über 500 Kryptowährungen handelbar – von Bitcoin und Ethereum über bekannte Altcoins bis hin zu kleineren, neu gelisteten Tokens. Bitpanda baut sein Angebot laufend aus (inkl. Meme-Coins, DeFi-Token etc.). Diese enorme Auswahl (grösser als bei vielen Konkurrenten) ist ein Alleinstellungsmerkmal. Allerdings sind exotischere Assets nur im normalen Bitpanda-Broker verfügbar. Auf der ehemaligen Bitpanda Pro Börse war die Auswahl kleiner und fokussierter auf liquide Top-Coins. Neben Coins bietet Bitpanda ~50 Aktien sowie mehrere Dutzend ETFs und Edelmetalle (digitale Gold/Silber-Bestände) an – so können Nutzerinnen und Nutzer sehr diversifizieren.

Benutzerfreundlichkeit (App/Web)

Bitpanda glänzt mit sehr einfacher Bedienung. Die Registrierung und Verifikation (Video-Ident) sind zügig. Die Web-Oberfläche ist übersichtlich, zeigt das Portfolio und erlaubt mit wenigen Klicks Käufe. Die Mobile App (iOS/Android) ist modern gestaltet, in Deutsch verfügbar und für Einsteiger verständlich. Sie kombiniert alle Asset-Klassen in einer App. Eine Besonderheit ist das Gamification-Element: Nutzer können durch «Bitpanda Plus» Levels aufsteigen und Rewards erhalten. Bitpanda bietet eine umfangreiche Academy (Lernsektion) und FAQs auf Deutsch, sowie einen deutschsprachigen Support (Ticket-System, keine Hotline). Ein Kritikpunkt war in der Vergangenheit die Erreichbarkeit des Supports bei hohem Aufkommen, dies wurde aber verbessert. Insgesamt gilt Bitpanda als einsteigerfreundlich und professionell im Auftritt, ohne übertriebenes Fachjargon.

Besonderheiten

  • Bitpanda hat mit BEST (Bitpanda Ecosystem Token) einen eigenen Token, der Nutzern Vorteile bringt (Gebührenrabatte, Launchpad-Zugang etc.).
  • Als österreichische Firma legt Bitpanda Wert auf Regulierung: Es war der erste komplett regulierte Exchange mit Multilizenzen in der EU.
  • Multi-Asset-Plattform: Neben Krypto auch Aktien/ETFs und Edelmetalle – diese Breite ist einzigartig in Europa.
  • Krypto Index-Produkte (z.B. BCI 5, BCI 10) erlauben automatisches Investieren in die Top-Coins nach Marktkapitalisierung, mit monatlicher Anpassung.
  • Bitpanda bietet White-Label-Lösungen: z.B. die Raiffeisen Bank nutzt Bitpanda’s Infrastruktur, um Kunden Krypto zu ermöglichen.
  • Bitpanda Custody und Bitpanda Plus sprechen gezielt institutionelle bzw. vermögende Kunden an (höhere Limits, OTC-Desk).
  • 2023 lancierte Bitpanda «Bitpanda Technology Solutions» – Kooperationen mit FinTechs/Brokern, um Krypto in deren Angebote einzubinden (ähnlich B2B-Service).

Fazit

Bitpanda kombiniert europäische Regulierung, umfassende Sicherheit und ein sehr breites Angebot. Für Anleger in der DACH-Region bietet die Wiener Börse einen vertrauenswürdigen Rahmen – «Krypto made in Europe». Wer alles aus einer Hand möchte (Krypto + Aktien + Edelmetall), ist hier richtig aufgehoben.

2. Bitcoin Suisse

Bitcoin Suisse Krypto-Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Bitcoin Suisse wurde 2013 in Zug, Schweiz gegründet. Gründer Niklas Nikolajsen gilt als Schweizer Krypto-Pionier und baute das Unternehmen im Krypto Valley (Zug) als einen der ersten Bitcoin-Broker auf.

Regulatorischer Status / Aufsichtsbehörden

Als Schweizer Finanzintermediär ist Bitcoin Suisse Mitglied der Selbstregulierungsorganisation VQF, die von der FINMA anerkannt und beaufsichtigt wird. Das heisst, Bitcoin Suisse hält sich an Anti-Geldwäsche-Regularien und untersteht einer indirekten Aufsicht über diese SRO. 2019 strebte Bitcoin Suisse eine Schweizer Banklizenz an, zog den Antrag 2021 jedoch zurück, da die Prognose der FINMA negativ ausfiel. Somit ist Bitcoin Suisse keine Bank, aber ein regulierter Finanzdienstleister. Die Kundenvermögen (Krypto) werden rechtlich als Treuhandvermögen verwahrt (bankruptcy-remote). International expandiert Bitcoin Suisse mit Niederlassungen in Liechtenstein (dort durch FMA reguliert) und Dänemark. Insgesamt agiert das Unternehmen im Rahmen der geltenden Schweizer Krypto-Gesetze, die als krypto-freundlich und robust gelten.

Zielgruppe

Bitcoin Suisse zielt primär auf institutionelle und vermögende Privatkunden. Historisch war die Einstiegshürde hoch (Mindestbeträge für OTC-Trades und Custody). Mittlerweile bietet Bitcoin Suisse Online aber auch Retail-Kunden eine Plattform (ähnlich einem Online-Banking für Krypto). Die Schwerpunkte liegen klar auf Institutional Clients: Familienvermögen, Unternehmen, Stiftungen und Krypto-Profis, die Prime Brokerage Services, Grossorders und massgeschneiderte Lösungen suchen. Geografisch ist der Fokus auf die Schweiz und Europa (EU/EEA), wobei man auch global beachtet wird.

Unterstützte Produkte

Bitcoin Suisse hat sich als «Krypto-Finanzdienstleister» mit vollem Serviceportfolio etabliert:

  • Brokerage: Kauf/Verkauf von Kryptowährungen in CHF, EUR, USD und GBP. Für Retail über die Online-Plattform (mit Live-Preisen und Charting); für grosse Volumen über den Trading Desk (mit Best Execution an verschiedenen Börsen).
  • Custody: Sichere Verwahrung von Krypto-Assets. Bitcoin Suisse bietet ein institutionelles Custody-Angebot (Bitcoin Suisse Vault), das nach dem Audit-Standard ISAE 3402 geprüft ist. Über CHF 5 Mrd. an Krypto-Vermögenswerten werden verwahrt. Die Vault-Lösung ermöglicht auch Multi-Signatur und persönliche Schliessfächer (ähnlich Bankschliessfächern für Krypto).
  • Staking: Bitcoin Suisse gehört zu den grössten Staking-Anbietern weltweit mit ~CHF 2 Mrd. Kundenvermögen im Staking. Unterstützt werden u.a. Ethereum 2 (ETH-Staking), Tezos, Polkadot, Cardano und weitere Proof-of-Stake-Coins. Kunden können so passives Einkommen erzielen, Bitcoin Suisse kümmert sich um die Infrastruktur (Nodes).
  • Lending/Besicherte Kredite: Kunden können Kredite in Fiat gegen Hinterlegung von Krypto (BTC, ETH etc.) aufnehmen. Umgekehrt können auch Krypto-gegen-Krypto oder Krypto-gegen-Fiat-Darlehen strukturiert werden – ein Service interessant für Firmen oder Miner, die Liquidität brauchen.
  • ICO/Token Services: Bitcoin Suisse war aktiv bei diversen ICOs (z.B. unterstützte die Ethereum Foundation 2014 beim Ether-Crowdsale). Man hilft Projekten bei Token Sales und bietet auch einen Stablecoin «KryptoFranc (XCHF)» über die Tochter Swiss Krypto Tokens AG.
  • Zahlungslösungen: Bitcoin Suisse ermöglichte als Payment-Processor z.B. der Stadt Zug, Bitcoin als Zahlungsmittel für Behördenleistungen zu akzeptieren. Seit 2021, in Kooperation mit Worldline, können 85’000 Schweizer Händler Bitcoin & Ether als Zahlung annehmen. Diese Zahlungssparte zeigt, wie Bitcoin Suisse Krypto in den Alltag integriert.

Sicherheit & Verwahrung

Als Verwahrer mit bankähnlichen Ansprüchen hat Bitcoin Suisse sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen: 100 % Cold Storage für langfristige Bestände (in ehemaligen Militärbunkern in den Schweizer Alpen, wie Branchenquellen berichten), multi-signature Verfahren, physische und elektronische Zugangskontrollen und regelmässige Security Audits (ISAE 3402). Die Swiss Krypto Vault AG als Tochter ist Technologieanbieter für Custody und wurde unabhängig geprüft. Für Online-Zugriff gibt es mehrstufige Authentifizierungen. Zudem ist Bitcoin Suisse bestrebt, keine Single Points of Failure zu haben – es wird berichtet, dass Schlüsselsplitting und verteilte Verwahrung zum Einsatz kommt. Insgesamt geniesst Bitcoin Suisse in der Branche einen Ruf als besonders sicherheitsbewusst. Bisher sind keine Hacks oder Verluste bekannt geworden. Die Firma ist seit 10 Jahren aktiv und hat stets betont: Sicherheit und Compliance über Wachstum. Das zeigt sich auch darin, dass z.B. Neukunden ein striktes Onboarding (KYC/AML) durchlaufen müssen (inkl. Nachweis der Mittelherkunft bei grösseren Beträgen).

Gebührenstruktur

Bitcoin Suisse positioniert sich als Premium-Service, entsprechend sind die Gebühren höher als bei Retail-Börsen. Für Trading werden typischerweise 0,25 % (25 Basispunkte) auf Fiat/Krypto-Trades berechnet, also z.B. Kauf von BTC mit CHF kostet ~0,25 %. Bei volatilen oder illiquiden Trading-Paaren können die Spreads höher ausfallen (die Plattform holt Kurse von diversen Exchanges ein). Custody-Gebühren liegen bei 0,4–0,5 % p.a. für grosse Kunden, bei kleineren Volumen gibt es Mindestgebühren pro Quartal (z.B. 62,50 CHF vierteljährlich für Privatkunden, 1’250 CHF für Firmen). Staking-Erträge werden in der Regel abzüglich einer Fee (variiert je nach Asset, ca. 15–25 %) an Kunden weitergereicht.

Auszahlungsgebühr: Eine Besonderheit – Bitcoin Suisse verlangt eine pauschale Auszahlungsgebühr von 50 CHF pro Krypto-Abhebung, was Kleinbeträge unattraktiv macht; dies ist Teil der Strategie, eher grössere Kunden zu bedienen. Auf der positiven Seite gibt es keine Kontoführungsgebühren, und Einzahlungen (auch via SEPA/Bank) sind kostenfrei. Insgesamt sind die Kosten transparent in einem Gebührenverzeichnis aufgeführt und entsprechen dem Niveau von Private-Banking für Krypto. Für Services wie ICO-Beratung, Tokenisierung oder Zahlungsabwicklung gelten individuelle Konditionen.

Anzahl verfügbarer Coins

Bitcoin Suisse konzentriert sich auf Qualität statt Quantität. Aktuell sind über 45 Kryptowährungen handelbar, darunter die wichtigsten (BTC, ETH, XRP, BCH, LTC, ADA, DOT, DeFi-Token wie AAVE, UNI etc.). Exotische Meme-Coins oder sehr neue Projekte findet man hier eher nicht, da Bitcoin Suisse jeden Coin prüft (technologisch und regulatorisch) bevor er gelistet wird. Ziel ist es, Kunden nur vertrauenswürdige Assets anzubieten. Für Custody unterstützt der Vault auch um die 20–30 Coins (hauptsächlich die, die man handeln kann). Staking wird für ~10 Netzwerke angeboten. Im Vergleich zu Retail-Börsen mag ~45 Coins wenig erscheinen, deckt aber den Grossteil der Marktkapitalisierung ab. Wer auf der Suche nach tausenden Altcoins ist, wäre hier falsch – Bitcoin Suisse bedient eher den «Blue-Chip»-Bereich der Kryptoassets.

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web-Interface)

Das Bitcoin Suisse Online Portal wirkt wie ein Online-Banking: Nach dem Login sieht man Portfolio, Marktdaten und kann Aufträge erteilen. Die Oberfläche ist nüchtern, professionell und weniger verspielt als bei typischen Krypto-Apps – passend zur Zielgruppe. Alles ist auf Deutsch (sowie Englisch/Französisch) verfügbar. Mobile App: Es gibt eine iOS App (und Android), die einen klaren Überblick über den Kryptomarkt und das eigene Portfolio bietet. Die App ist funktional, wenngleich vielleicht nicht so stylish wie die von FinTech-Brokern. Im Alltag ist die Plattform einfach bedienbar für Grundfunktionen; komplexere Dienste (wie OTC oder Collateralized Loans) laufen eher über persönlichen Kontakt.

Support

Kunden erhalten persönliche Account Manager bei grösseren Volumen. Es gibt Telefon- und E-Mail-Support aus der Schweiz in Deutsch, was gerade für institutionelle Kunden wichtig ist. Insgesamt ist die Benutzerfreundlichkeit hoch, jedoch richtet sich Bitcoin Suisse bewusst an etwas informiertere Nutzer – absolute Anfänger könnten vom Fehlen von Gamification oder Lerninhalten überrascht sein. Dafür gibt es aber z.B. die Global Krypto Taxonomy (GCT), eine eigene Klassifizierung aller Kryptowährungen, um Kunden Know-how zu vermitteln.

Besonderheiten

  • Bitcoin Suisse ist ein Pionier: Es betrieb den ersten Bitcoin-Geldautomaten der Schweiz (2014) und war früh an Ethereum beteiligt. Das Unternehmen repräsentiert die Krypto-Philosophie der Schweiz (Zug Krypto Valley).
  • Krypto Valley Ecosystem: Eng vernetzt mit Ethereum-Stiftung, Tezos-Stiftung etc. und Mitinitiator der OpenVASP-Initiative (Standard für Travel Rule).
  • Keine Börse im klassischen Sinne: Bitcoin Suisse ist kein Orderbuch-Exchange. Kunden handeln gegen Bitcoin Suisse (Brokerage) mit Best Execution, d.h. Bitcoin Suisse routet Orders an andere Börsen. Daher gibt es keine Trading-Battles oder öffentliche Orderbücher.
  • Sicherheit und Diskretion: Als Schweizer Firma legt man Wert auf Privatsphäre und Stabilität – viele Krypto-Vermögende lagern ihre Coins bei Bitcoin Suisse wegen der Stabilität des Rechtsraums.
  • Bitcoin Suisse hat 300+ Mitarbeitende und expandiert behutsam – es ist profitabel und eigenfinanziert (kein VC getriebenes Hypergrowth), was ihm einen seriösen Anstrich gibt.
  • Physische Bitcoins: Das Unternehmen prägte 2014 physische Bitcoin-Münzen mit Hologramm als Sammlerstücke – eine kleine Anekdote, die zeigt, dass man Tradition (Goldmünzen) und Innovation verbindet.

Fazit

Bitcoin Suisse steht für Swiss Quality im Kryptobereich. Gerade für grössere Anleger oder solche, die einen vollregulierten Schweizer Partner möchten, ist Bitcoin Suisse eine Top-Wahl. Das Unternehmen kombiniert Brokerage, Custody und Krypto-Banking-Services und hat über ein Jahrzehnt Vertrauen aufgebaut – ohne Skandale, aber mit Pionierarbeit.

3. BSDEX (Börse Stuttgart Digital Exchange)

Börse Stuttgart Digital Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX) ging 2019 in Deutschland an den Start. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Börse Stuttgart Group (zweitgrösste deutsche Börse), dem japanischen Finanzkonzern SBI Holdings, dem Portal finanzen.net und dem Axel Springer Verlag. Damit steht hinter BSDEX ein Konsortium etablierter Finanz- und Medienunternehmen, was schon zu Gründungsbeginn Vertrauen schuf.

Regulatorischer Status / Aufsicht

BSDEX wird von der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse GmbH betrieben – dies ist die Gesellschaft hinter der Börse Stuttgart. BSDEX ist rechtlich kein klassischer «Krypto-Dienstleister», sondern ein zugelassenes multilaterales Handelssystem (MTF) für digitale Assets. Sie besitzt eine Erlaubnis von der BaFin gemäss § 2 Abs. 12 KWG (Kryptowertpapierhandel) und agiert innerhalb des deutschen Rechtsrahmens. Seit 2020 hat die Tochter blocknox GmbH zudem eine (zunächst vorläufige) Kryptoverwahrlizenz erhalten, sodass Verwahrung im eigenen Hause reguliert erfolgen kann. Mit Umsetzung von MiCA (der EU-Regulierung) dürfte BSDEX eine der ersten voll lizenzierten europäischen Krypto-Handelsplätze sein. Praktisch bedeutet dies: BSDEX wird von der BaFin reguliert und überwacht, Kundengelder (Fiat) liegen auf Treuhandkonten bei der Solarisbank (mit Einlagensicherung), und Handelsabläufe unterliegen Börsenregularien (Transparenz, Marktaufsicht). Im Unterschied zu vielen globalen Börsen hat BSDEX einen klaren, regulierten Status in Deutschland – ein grosser Pluspunkt für sicherheitsbewusste Anleger.

Zielgruppe

BSDEX richtet sich explizit an Anleger in Deutschland (und teils EU), die einen vertrauenswürdigen, deutschsprachigen Handelsplatz suchen. Das schliesst Privatanleger (Einsteiger und Fortgeschrittene) ein, aber auch institutionelle Anleger wie Vermögensverwalter oder Unternehmen, die Krypto handeln möchten und dabei auf deutsche Regulierung Wert legen. Die Benutzeroberfläche ist einfach genug für Krypto-Neulinge, bietet aber auch Ordertypen (Limit/Stop) für Trader. Anders als internationale Börsen hat BSDEX (Stand 2025) noch ein eher überschaubares Angebot, was insbesondere auf Einsteiger abzielt, die v.a. Bitcoin & Co. handeln wollen ohne Überforderung. Da BSDEX Teil der Börse Stuttgart Group ist, gibt es Überschneidungen mit klassischen Anlegern – z.B. Aktiendepot-Kunden der Börse Stuttgart können Krypto dazu nehmen. Regionale Ausweitung: Offiziell war BSDEX zunächst nur für deutsche Kunden zugänglich, inzwischen auch für einige EU-Länder (z.B. Österreicher können sich registrieren).

Börse Stuttgart Krypto-Exchange

Unterstützte Produkte

Kernangebot ist Spot-Kryptohandel – Kaufen und Verkaufen von echten Kryptowährungen gegen Euro. Derzeit listet BSDEX die wichtigsten Coins: Bitcoin, Ethereum, Litecoin, XRP, Bitcoin Cash und einige andere (2025 etwa 8–10 Assets). Weitere bekannte Coins wie Chainlink, Uniswap etc. kamen hinzu, sind aber weiterhin deutlich weniger als bei internationalen Plattformen. Derivate oder Futures bietet BSDEX nicht an (im Gegensatz zu manchen globalen Börsen) – bewusst, um es einfach und risikoarm zu halten. Sparpläne oder Staking gab es Stand 2025 ebenfalls noch nicht direkt auf BSDEX; jedoch kann man via Partner (z.B. BISON App) Sparpläne auf die gleichen Assets machen. BISON sei erwähnt: BISON ist eine Krypto-App der Börse Stuttgart (seit 2019) für noch einfacheren Kauf, ebenfalls mit Solarisbank/Blocknox im Hintergrund. BSDEX ist der «Handelsplatz», BISON ein Broker-Frontend – beide zusammen decken Retail-Bedürfnisse ab. Institutionellen bietet BSDEX eine API für den elektronischen Handel.

Sicherheit & Verwahrung

Ein grosser Vorteil: Die Verwahrung der gekauften Kryptowährungen übernimmt treuhänderisch die blocknox GmbH (Tochter der Börse Stuttgart Digital Ventures). Blocknox agiert als Kryptoverwahrer mit BaFin-Lizenz (seit Januar 2023 vollständig). Das Verwahrungskonzept ist mehrstufig, vermutlich Cold-Storage-basiert, Details werden aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich breitgetreten. Klar ist: Kunden können ihre Coins zwar auszahlen an eigene Wallets, aber wenn sie es bei BSDEX belassen, liegen sie gesichert bei Blocknox – und Blocknox hat sich vertraglich verpflichtet, die Werte treuhänderisch zu halten (Insolvenzschutz ähnlich Banken).

IT-Sicherheit: Als deutscher Finanzmarktinfrastruktur-Betreiber muss BSDEX hohe Standards erfüllen – ISO-27001 nahe Prozesse, Redundanzen, DDoS-Schutz etc. wurden von Beginn an implementiert. Bisher sind keine Sicherheitsvorfälle bekannt geworden. Auf Nutzerebene gibt es 2FA und strenge Verifizierungsprozesse. Fiat-Gelder der Kunden fliessen über ein persönliches Konto bei der Solarisbank (Berlin) – die Solarisbank hat eine deutsche Vollbanklizenz, so dass Euro-Einlagen bis 100.000 € durch den Einlagensicherungsfonds abgesichert sind, analog zu einem gewöhnlichen Bankkonto. Dieser Mix – Krypto sicher in Cold Wallets, Fiat auf Bankkonten – schafft Vertrauen. Die Börse Stuttgart Group hat überdies eine lange Tradition in Kapitalmarkt-Sicherheit.

Gebührenstruktur

BSDEX ist vergleichsweise günstig: Es gibt ein Maker/Taker-Modell mit 0,2 % Gebühren für Maker und 0,35 % für Taker. Das heisst, wenn man ein Limit-Order ins Orderbuch stellt (Maker), zahlt man nur 0,2 % vom Tradewert; bei sofort ausgeführten Market Orders 0,35 %. Keine weiteren Kosten: Depotführung ist gratis, Ein- und Auszahlungen per SEPA sind kostenlos, und auch die Krypto-Verwahrung kostet nichts extra. Spreads auf BSDEX sind in der Regel gering, weil Preise sich eng an Marktpreisen orientieren; extraETF berichtet von durchschnittlich 0,04–0,12 % Spread – das ist sehr niedrig, was auf hohe Liquidität durch Market Maker hindeutet. Insgesamt kommt BSDEX im Kostenvergleich sehr gut weg – deutlich günstiger als etwa Trade Republic (die 1 € + Spread verlangt) oder Bitpanda (1,49 %). Es gibt keine volumenabhängigen Rabatte (abgesehen von Maker vs Taker), was aber bei dem Preislevel okay ist. Für Kleinanleger besonders attraktiv: kein Mindestordervolumen (bzw. 0,01 € rein technisch), man kann also mit wenigen Euro handeln, ohne Grundgebühr. Fazit: BSDEX möchte fair & transparent sein – die Konditionen sind simpel und nutzerfreundlich.

Anzahl verfügbarer Coins

Aktuell sind 9 Kryptowährungen handelbar – die Auswahl hat sich seit Launch etwas erhöht (damals nur 4). Dazu gehören: BTC, ETH, LTC, XRP, BCH, ADA, SOL, DOT und XLM (Stand Anfang 2025). Geplant ist, nach und nach weitere populäre Coins hinzuzufügen. Die Beschränkung auf wenige Coins wird bewusst in Kauf genommen zugunsten der Qualität: BSDEX will nur liquide, etablierte Assets listen, die regulatorisch unbedenklich sind. Für viele Anleger reichen die Top-10-Coins völlig aus. Wer exotische Altcoins traden will, muss auf andere Börsen ausweichen. Aber für die «blauen Chips» bietet BSDEX genug. Vorteil: Weniger Coins bedeuten auch geringeres technisches Risiko (jede Blockchain-Anbindung birgt potenzielle Fehlerquellen).

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web)

  • Web-Interface: BSDEX kann über jeden Browser genutzt werden. Das Interface erinnert an klassische Börsen: Man sieht ein Orderbuch, Charts, kann Ordertypen auswählen – aber alles reduziert und übersichtlich. Für Anfänger gibt es Erklärungen; für Profis die gewohnte Optik.
  • Mobile: Es gibt (Stand 2025) eine BSDEX-App sowohl für Android als auch iOS. Diese zeigt Portfolio und Kursentwicklungen ansprechend an. Im Gegensatz zur BISON App (die sehr spielerisch ist), ist die BSDEX-App etwas technischer, aber immer noch einfach genug.
  • Sprache: Die Plattform ist auf Deutsch und Englisch verfügbar. Support: Kunden können den Support per E-Mail kontaktieren (telefonisch soweit bekannt nicht, da schlanke Strukturen). Die Antwortzeit ist meist okay, aber nicht rund um die Uhr – hier haben internationale Börsen mit 24/7-Chat teils Vorteile.
  • Nutzererlebnis: Für viele Deutsche ist es ein gutes Gefühl, eine «Made in Germany»-App zu nutzen, wo alles in Euro angezeigt wird und kein Währungs- oder Sprachchaos herrscht. Die Registrierung per VideoIdent bei IDnow ist ähnlich wie bei einem deutschen Online-Broker. Ein kleines Manko: BSDEX hatte in Anfangszeiten gelegentlich Performance-Probleme bei Spitzenlast (z.B. Anmeldeflut in Bullenmärkten) – dies wurde aber kontinuierlich ausgebaut. Insgesamt attestieren Testberichte BSDEX eine hohe Benutzerfreundlichkeit für eine Handelsplattform (wobei absolute Neulinge evtl. mit BISON App noch besser bedient sind, die auf BSDEX aufsetzt).
BSDEX App

Besonderheiten

  • Offizielle Börse: BSDEX ist direkt mit der traditionellen Börsenwelt verknüpft. Das verleiht Seriosität – es ist kein Start-up im Hinterhof, sondern Teil eines 150 Jahre alten Börsenverbunds.
  • Deutsche Regulierung: Einzigartig, dass bereits vor MiCA eine voll lizenzierte deutsche Krypto-Exchange existiert. Viele Konkurrenten haben keine BaFin-Lizenz.
  • Blocknox Custody: Indirekt profitieren Kunden von Deutschlands erster Kryptoverwahrlizenz – Coinbase DE war 2021 zwar erster Lizenznehmer, aber blocknox hat seit 2019 treuhänderisch verwahrt. 2023 erhielt blocknox die endgültige Lizenz, womit BSDEX ein «One-Stop-Store» für regulierte Digital-Assets geworden ist.
  • Partnernetzwerk: Neben der BISON App kooperiert BSDEX mit der Plattform scalable capital (Nutzer können über scalable auf BSDEX handeln). Solche Integrationen erhöhen Liquidität.
  • Begrenzte, aber fokussierte Funktionen: Kein Margin Trading, keine Futures – dadurch weniger Risiko von Liquidationen & Co. Es geht bewusst ruhig zu.
  • MiCA-Ready: Sobald die EU-weite Regulierung MiCA greift (ab 2024/25), ist BSDEX bestens aufgestellt, um EU-weit zu agieren (die Börse Stuttgart hat auch in Schweden und der Schweiz Krypto-Aktivitäten und kann BSDEX ausrollen).

Fazit

BSDEX verkörpert «Krypto made in Germany»: seriös, streng reguliert und fair bepreist. Für Anleger in der DACH-Region, die Wert auf deutsche Standards legen und vorerst nur die grossen Coins handeln wollen, ist BSDEX eine ausgezeichnete Wahl. Die Verbindung zur Börse Stuttgart gibt zusätzliche Sicherheit – hier trifft traditionelle Börsenkultur auf moderne Krypto-Technologie.

4. Trade Republic (mit Krypto-Funktion)

Trade Republic Crypto Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Trade Republic wurde 2015 in München gegründet, ursprünglich als Startup «Neon Trading» im Comdirect-Inkubator. Die Gründer Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri starteten als Neo-Broker für Wertpapiere. Seit 2019 ist die Firma als mobiler Broker aktiv und hat ihren Hauptsitz in Berlin.

Regulatorischer Status / Aufsicht

Trade Republic Bank GmbH besitzt eine deutsche Vollbanklizenz und wird von der BaFin und Bundesbank beaufsichtigt. Sie firmiert als Wertpapierhandelsbank. Das bedeutet, sämtliche Services (Aktienhandel, Zinskonten, Kryptohandel) sind in einen regulierten Bankrahmen eingebettet. Speziell für Krypto agiert Trade Republic als vertraglich gebundener Vermittler: Die Kryptowerte selbst verwahrt ein Partner (BitGo Deutschland) mit Kryptoverwahrlizenz. Durch die Banklizenz hat Trade Republic strenge Eigenkapitalvorschriften, regelmässige Audits und ist Teilnehmer der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken. Das schafft ein hohes Mass an Kundenschutz. Ausserdem unterliegt Trade Republic der Einlagensicherung: Bareinlagen auf dem Verrechnungskonto sind bis 100’000 € pro Kunde geschützt. Zusammengefasst: Trade Republic ist so reguliert wie eine Direktbank, mit zusätzlichem BaFin-Segen für Kryptogeschäft (über BitGo). Das Unternehmen expandiert EU-weit, operiert aber überall mit der deutschen Lizenz (Europäischer Pass). Inzwischen ist Trade Republic in 17 europäischen Ländern aktiv und hat über 4 Mio. Kunden.

Zielgruppe

Privatanleger, insbesondere Einsteiger. Trade Republics Erfolg basiert auf der einfachen, kostengünstigen App, die junge Leute anspricht. Typischerweise sind die Nutzer im Alter von Mitte 20 bis 40 und investieren erstmals in Aktien oder Krypto. Die Aufmachung (Gamification, App-Only) und die niedrigen Kosten zielen auf das Retail-Massensegment ab – ähnlich wie Robinhood in den USA. Auch erfahrene Anlegerinnen und Anleger nutzen Trade Republic als günstige Zweitplattform. Institutionelle Services bietet Trade Republic nicht. Es gibt kein spezifisches Angebot für Profis oder Firmenkunden (keine API, keine Telefonorders etc.). Stattdessen liegt der Fokus auf EU-Privatkunden – 17 Märkte umfasst Trade Republic inzwischen, wobei Deutschland mit Abstand grösste Nutzerzahl hat. In der DACH-Region hat Trade Repuplic viele Kleinanleger an die Börse gebracht. Durch Werbekampagnen und Mundpropaganda ist Trade Republic auch Krypto-Neulingen bekannt, die sonst vielleicht Respekt vor Technik haben – die App nimmt sie an die Hand.

Unterstützte Produkte

Trade Republic ist ursprünglich ein Neo-Broker für Wertpapiere (Aktien, ETFs, Derivate) und hat 2021 die Krypto-Funktion ergänzt. Folgende Produkte bietet Trade Republic:

  • Aktien & ETFs: Über 9’000 Aktien und 1’500 ETFs können ab 1 € Bruchstück gehandelt werden, inkl. kostenlosen Sparplänen.
  • Derivate: Optionsscheine und Zertifikate von HSBC etc., handelbar ohne Gebühren (Emittentenaufschlag im Spread).
  • Anleihen: Seit 2023 auch Staats- und Unternehmensanleihen handelbar (die Produktpalette wird also breiter – TR will zur Allround-Plattform für Investments werden).
  • Kryptowährungen: Aktuell über 50 Kryptowährungen (Stand 2025) sind verfügbar. Darunter Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple, Bitcoin Cash, Cardano, Solana, Polkadot, Avalanche usw. Neue populäre Coins werden laufend ergänzt. Der Handel findet via Partner (Market Maker B2C2) statt, d.h. Trade Republic leitet die Aufträge an einen Liquiditätsgeber weiter. Wichtig: Es ist echter Krypto-Handel, keine ETPs – Nutzer erhalten die Coins ins bei BitGo geführte Wallet (Abheben externer war anfangs nicht möglich, jetzt können Kunden Krypto-Auszahlungen beantragen für einige Coins). Krypto-Sparpläne hat Trade Republic seit Ende 2021 eingeführt – man kann regelmässig z.B. 50 € in Bitcoin investieren, ausführungstäglich, gebührenfrei ausser dem 1 € pro Ausführung. Staking: Hier hinkte Trade Republic zunächst hinterher, hat aber 2023 begonnen, z.B. ETH-Staking für Kunden zu ermöglichen (die konkreten Mechanismen werden dann über BitGo laufen, Trade Republic reicht die Netzwerk-Rewards abzüglich Fee weiter).
  • Zinsen/Cash-Funktion: Trade Republic bietet auf uninvestiertes Cash Guthaben Zinsen (z.B. 2 % p.a.), die sogenannten «Vault»-Zinsen. Diese Funktion tangiert Krypto nicht direkt, zeigt aber die Ausrichtung als umfassende Finanz-App.

In Summe: Trade Republic vereint klassisches Wertpapierinvestment und Kryptoinvestment unter einem Dach. Krypto ist eine von mehreren Kategorien und nahtlos in die App integriert – der Nutzer merkt kaum Unterschied beim Kauf einer Aktie vs. eines Bitcoins (ausser Währungsangabe).

Sicherheit & Verwahrung

Die Sicherheit teilt sich in zwei Teile: Fiat/Banking-Sicherheit und Krypto-Sicherheit. Für Fiat und Depotwerte gelten die bekannten Bank-Mechanismen: Kundeneinlagen liegen auf Treuhandkonten bei Partnerbanken (HSBC, Solaris und Citi arbeiten im Hintergrund), gesetzlich abgesichert bis 100k€. Wertpapiere sind Sondervermögen, also selbst im Insolvenzfall geschützt. Bei Krypto kooperiert Trade Republic mit BitGo Deutschland GmbH – einem der renommiertesten Krypto Custodians, der eine BaFin-Lizenz als Kryptoverwahrer hat. BitGo verwahrt alle Kryptowerte der TR-Kunden getrennt von eigenen Beständen (segregated) und verfügt über eine in Deutschland ansässige Cold-Storage-Infrastruktur. Zusätzlich besteht für BitGo eine Versicherungspolice über $250 Mio. (typischer Wert bei BitGo) für bestimmte Risiken.

  • Private Keys: Der Slogan «Not your keys…» trifft hier – die Keys liegen vollständig bei BitGo, Trade Republic hat keinen Zugriff darauf. Das heisst, BitGo als Custodian ist zentraler Sicherheitsanker. Bisher hat BitGo einen sehr guten Track Record in der Branche (ohne Verluste).
  • IT-Sicherheit: Trade Republic als App hat alle gängigen Sicherungen: PIN/FaceID Login, Session-TANs, 2FA via App-Push. Kundendaten liegen in deutschen Rechenzentren, verschlüsselt. Trade Republic hat in den Jahren am Markt keinen bekannten Hack erlitten; 2021 gab es mal kurze Phishing-Wellen, aber Trade Republic warnte aktiv. Wichtig: Da Trade Republic auch Bank ist, gelten hohe Anforderungen (z.B. BAIT – Bankaufsichtliche Anforderungen an die IT). Betrieb/Stabilität: Gerade in volatilen Phasen stiessen Trade Republic Server an Grenzen (GameStop-Hype 2021 führte zu Handelssperren, aber das betraf eher Aktien). Für Krypto sorgt B2C2 als Marktpartner und BitGo als Custody-Partner für robustes Backend. Insgesamt also ein hybrides Sicherheitsmodell: Regulierte Bank + lizenziertes Kryptoverwahrunternehmen – beide unter deutscher Aufsicht. Das schafft ein vergleichbares Sicherheitsniveau wie bei etablierter Online-Brokerage, mit dem Zusatz einer professionellen Custody-Lösung (BitGo).

Gebührenstruktur

Trade Republic wirbt mit «gebührenfreiem Handel», tatsächlich fallen keine prozentualen Provisionen an, sondern eine pauschale Fremdkostenpauschale von 1 € pro Order. Das gilt einheitlich für Aktien, ETFs, Derivate und auch Krypto. Beispiel: Egal ob man 100 € oder 10’000 € in Bitcoin kauft, Trade Republic berechnet immer nur 1 €. Dieser € deckt die Third-Party-Kosten (Fremdkosten) ab. Das ist sehr günstig, insbesondere für grössere Trades (1 € auf 5.000 € sind 0,02 %!). Allerdings gibt es bei Krypto Spreads: Trade Republic nutzt nur einen Handelsplatz (B2C2) und hat typischerweise ~1,5 % Spread auf Bitcoin (laut extraETF), bei kleineren Altcoins evtl. mehr. Diese indirekte Kosten muss der Anleger berücksichtigen. In einem Test wurden ~1,5 % Spread gemessen, was im Vergleich immer noch moderat ist (Bitpanda hat 1,49 % fix, hier hat man 1 € + 1,5 %). Sparplanausführungen sind kostenlos, man zahlt aber auch da den Spread. Keine Depotgebühr, keine Netzwerkgebühren (für Krypto-Auszahlung eventuell, aber Trade Republic ermöglicht Stand 2025 kaum On-Chain-Withdrawals – wenn, dann könnte eine Gebühr anfallen). Insgesamt ist Trade Republic also sehr preiswert und transparent: 1 € pro Trade, keine weitere Komplexität. Gebühren werden auch in der App vor Orderausführung klar ausgewiesen. Diese Niedrigpreisstrategie war ja das Alleinstellungsmerkmal des Brokers (Aktienhandel bisher 0 € Gebühr, nur Fremdkosten). Für Krypto war Trade Republic nie der allergünstigste (reine Kryptobörsen wie Kraken haben geringere Spreads), aber durch den Komfort und Pauschalpreis ist es attraktiv.

Anzahl verfügbarer Coins

Über 50 Coins sind vorhanden. Zu Anfang (2021) startete TR mit 4 Kryptos (BTC, ETH, LTC, BCH), erweiterte dann zügig auf 10, 20, und jetzt 50+. Darunter alle grossen Namen: Bitcoin, Ethereum, Ripple (XRP), Cardano, Solana, Polkadot, Polygon, Dogecoin, Avalanche, Uniswap, Chainlink usw. Auch ein paar neuere, trendige Coins wie Shiba Inu, ApeCoin fanden Einzug. Nicht vertreten sind ganz kleine Micro-Caps oder obskure Tokens – TR orientiert sich an Marktkapitalisierung und Kundenwunsch. Für die meisten Retail-Investoren decken diese ~50 Coins sicherlich 90 % ihres Interesses ab. Wenn man ausgefallene Projekte sucht, muss man zu spezialisierten Exchanges. Trade Republic erweitert das Angebot kontinuierlich, aber mit gewisser Vorsicht (man will keine rechtlich unsicheren Coins, wie manche Privacy-Coins, anbieten). Zusammen mit den vielen Aktien und ETFs in der App bekommt der Nutzer so eine breite Palette an Investmentmöglichkeiten in einer Hand.

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web)

  • App-zentriert: Trade Republic ist praktisch Mobile-First (es gibt seit 2023 auch eine Web-Oberfläche, aber die meisten nutzen die App). Die Smartphone-App ist minimalistisch, intuitiv und deswegen so beliebt. Man navigiert über ein Tab-Menü: «Entdecken» (Marktübersicht), «Portfolio», «Cash», usw. Krypto ist einfach eine Assetklasse unter anderen, mit Live-Charts und Infos. Die Bedienung ist wirklich sehr einfach: In Sekunden kann man einen Kaufauftrag platzieren.
  • Sprache: Die App ist komplett auf Deutsch (und anderen europäischen Sprachen) lokalisiert. Design: Modern, reduziert – grüne und rote Charts, viel Leerraum, keine komplizierten Ordermasken. Für Anfänger ideal, für Hardcore-Trader vielleicht zu simpel (keine Orderbücher, nur Market-Order und Limit-Order).
  • Support: Hier gibt es Licht und Schatten. Trade Republic hat ein Support-Chatbot und E-Mail/Ticket, aber keinen direkten Telefonservice. In Stosszeiten klagen Nutzer über Wartezeiten. Jedoch gibt es eine umfangreiche FAQ/Support-Seite, und die Community (z.B. Reddit) hilft sich viel gegenseitig. Benutzerfreundlichkeit ist aber generell sehr hoch bewertet – Trade Republic hat millionenfach bewiesen, dass es Hemmschwellen senkt. Leute, die niemals bei einer internationalen Krypto-Börse ein Konto eröffnen würden, kaufen bei Trade Republic problemlos Bitcoin neben ihren ETF-Sparplänen.
  • Bildungsangebot: Eher rudimentär, aber es gibt In-App-News, einen Newsletter und in 2022 startete TR ein «Learn Hub» mit Videos zu Börsenthemen (noch im Aufbau).
  • Besonderer Aspekt: Von Bankenseite bringt TR auch IBAN-Konten, eine Visa-Debitkarte etc. – d.h. es verschwimmen die Grenzen zwischen Krypto und klassischem Banking. Als Benutzer geniesst man es, all das in einer App zusammenzuführen, ohne ständig zwischen Plattformen hin- und herwechseln zu müssen.

Besonderheiten

  • Multi-Asset Neo-Broker: Im Gegensatz zu reinen Krypto-Exchanges ist Trade Republic ein Allround-Investment-Broker, der Krypto nebenbei mit anbietet. Diese Integration ist zukunftsweisend – Krypto wird als normaler Bestandteil des Anlageuniversums präsentiert.
  • Europe’s largest savings platform: Trade Republic bezeichnet sich selbst so, mit Millionen Sparplänen (viele junge Kunden sparen monatlich in ETFs, aber zunehmend auch in Krypto).
  • Kein Trading, sondern Investing: Trade Republics Tonus ist «langfristig Vermögen aufbauen». Daher fehlen hochspekulative Features (z.B. keine Hebel, keine Derivate auf Krypto). Das passt zur sicheren Ausrichtung.
  • BitGo Custody & On-chain: Bisher konnten Trade Republic-Kunden ihre Coins nicht einfach raus transferieren. Seit Ende 2022 hat Trade Republic begonnen, Krypto-Auszahlungen zu ermöglichen (aber nur auf Antrag und beschränkt). Hier gibt es Nachholbedarf, weil «not your keys…» sonst negativ ausgelegt werden könnte. Trade Republic argumentiert aber, viele Nutzer wollen gar nicht selbst verwahren, sondern einfach Preisexposure – insofern ist es ein Kompromiss.
  • Regulatorischer Wegbereiter: Trade Republic war 2019 der erste deutsche Broker mit kostenlosem Aktienhandel, eine Art Revolution. Im Krypto-Bereich war es 2021 der erste deutsche Broker mit Krypto integriert unter Banklizenz. Es zeigt, dass Regulierung und Innovation vereinbar sind.
  • Rasanter Wachstum & Funding: Trade Republic ist gut finanziert (Sequoia, Founders Fund etc. investierten >900 Mio. €). Dadurch hohe Stabilität des Unternehmens, aber auch starke Expansion, was man an der wachsenden Produktpalette sieht.

Fazit

Trade Republics Krypto-Angebot ist perfekt für Einsteiger und bequeme Anleger, die «alles unter einem Dach» wollen. Deutsche Regulierung, Einlagensicherung und top Benutzerfreundlichkeit treffen auf ein solides (wenn auch nicht riesiges) Krypto-Angebot. Die Plattform geniesst grosses Vertrauen, weil sie seriös wie ein Bank-Depot wirkt, aber die neue Anlageklasse Krypto gleichberechtigt integriert. Für grössere Krypto-Enthusiasten fehlen vielleicht spezialisierte Features – doch für die meisten Privatanleger in DACH ist Trade Republic ein sicherer und einfacher Weg in Krypto-Investments.

5. Bitstamp

Bitstamp Crypto-Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Bitstamp wurde bereits 2011 gegründet, ursprünglich in Slowenien von Nejc Kodrič und Damijan Merlak. Es war als europäische Alternative zu Mt.Gox gedacht. Später verlagerte Bitstamp seinen rechtlichen Sitz erst nach Grossbritanien (2013) und schliesslich nach Luxemburg (2016). Heute ist Bitstamp offiziell in Luxemburg ansässig, operiert jedoch global.

Regulatorischer Status / Aufsicht

Bitstamp war 2016 die erste Kryptobörse, die von einem EU-Mitgliedstaat eine nationale Lizenz erhielt – Luxemburg gab Bitstamp eine Lizenz als Zahlungsinstitut, gültig in allen EU-Staaten. Damit war Bitstamp voll EU-reguliert und durfte in 28 Ländern tätig sein. Zusätzlich ist Bitstamp in den USA als Money Service Business bei FinCEN registriert und besitzt eine BitLicense für New York (NYDFS Lizenz für virtuelle Währungen), was ebenfalls streng ist. Bitstamp hat auch in Grossbritannien bei der FCA eine Registrierung als Krypto-Asset-Unternehmen. Kurz: Bitstamp unterwirft sich freiwillig vielen Regulierungen und gilt als kompliant. Schon 2013 suchten sie Guidance bei der britischen Aufsicht. Selbst wenn Krypto damals rechtlich Neuland war, agierte Bitstamp stets nach Best Practices (KYC/AML-Prozesse seit Anfang an). Heute ist Bitstamp in Europa einer der am besten regulierten Player – durch die luxemburgische Lizenz (jetzt im Kontext von MiCA noch relevanter). Allerdings hat Bitstamp keine Banklizenz. Kundengelder in Fiat sind über Bankpartner abgesichert. Es gab bei Bitstamp keine grösseren Konflikte mit Regulatoren, was in 13 Jahren eine Leistung ist.

Zielgruppe

Bitstamp war lange die Adresse für europäische Krypto-Trader, sowohl Retail als auch institutionell. Als älteste noch aktive Krypto-Börse hat sie viele treue Nutzer. Die Plattform richtet sich an Krypto-Enthusiasten aller Erfahrungsstufen: Von Einsteigern, die über die einfache Oberfläche kaufen, bis zu Profi-Tradern, die API und erweiterte Tools nutzen. Durch ihren Ruf («Original since 2011») spricht Bitstamp vor allem vertrauensbewusste Investoren an, die Wert auf Zuverlässigkeit legen. Geografisch hat Bitstamp viele Kunden in Europa (Luxemburg, UK, DACH, Osteuropa), aber auch weltweit (sie war mal zweitgrösste Börse global in 2016). Institutionelle Kunden wie Hedgefonds nutzen Bitstamp wegen der langen Preishistorie und Liquidität bei EUR-Paaren. In Summe: Bitstamp ist eine Mainstream-Krypto-Exchange, ohne speziellen Nischenfokus, aber leicht mit «Coinbase» vergleichbar in Zielgruppe (wenngleich kleiner).

Unterstützte Produkte

Bitstamp bietet Spot-Handel von Krypto gegen Fiat und Krypto gegen Krypto an. Hauptwährungspaare sind BTC/EUR, BTC/USD, ETH/EUR, etc., insgesamt hunderte Kombinationen. Staking: Bitstamp hat 2021 Staking eingeführt (z.B. Ethereum, Algorand, Cardano kann man dort staken). Mobile App & Instant Buy: Neben dem klassischen Trading-Interface gibt es in der App eine simple Kaufoption (für Einmalkäufe via Kreditkarte oder SEPA). Bitstamp Earn: Sie kooperieren mit Lending-Partnern, sodass Kunden Zinsen auf gewisse Kryptos verdienen können (ähnlich wie Coinbase Earn). Institutional Services: Bitstamp bietet ein FIX/API für algorithmischen Handel, ein separates UI «Bitstamp Pro» mit erweiterten Charting, sowie OTC-Desk für grosse Blöcke. Neuere Entwicklungen: Bitstamp arbeitet an Derivaten (sie haben 2023 eine Lizenz in Bermuda beantragt, Derivate ausserhalb EU zu launchen). Aber Stand heute sind auf Bitstamp keine Futures oder Margin-Trades live. Fiat on/off ramp: Bitstamp unterstützt SEPA, Faster Payments, internationale Überweisungen – das Fiat-Management ist eine Stärke. Zusätzlich gab/gibt es eine Bitstamp-Prepaid-Karte (in Kooperation mit MasterCard) in gewissen Ländern.

Sicherheit & Verwahrung

Bitstamp hat über die Jahre enorme Kompetenz in Sicherheit aufgebaut – sie haben aus allen Vorfällen gelernt. In 2015 wurde Bitstamp gehackt (19.000 BTC Verlust), aber sie erstatteten alle Kunden und verbesserten die Sicherheitsarchitektur radikal. Seitdem keine erfolgreichen Angriffe bekannt.

  • Cold Storage: Bitstamp hält ~95 % der Assets offline in Cold Wallets mit Multi-Sig, verteilt auf verschiedene geografische Orte. Nur ~5 % liegen in Hot Wallets zur Liquiditätsbereitstellung.
  • Sicherheitsteam: Bitstamp hat 24/7 Monitoring, ein dediziertes Security Operations Center und führt regelmässige Penetrationstests durch. Sie werben mit «Institutional-grade security», was u.a. Hardware Security Module und strikte Schlüsselverwaltung bedeutet.
  • Transparenz: «Your krypto is always yours – all your assets are always available to you», d.h. keine Auszahlungsbegrenzungen aufgrund Unterdeckung. Nach dem FTX-Debakel 2022 veröffentlichte Bitstamp Proof-of-Reserves-Informationen in Kooperation mit externen Prüfern.
  • Daten: Bitstamp verschlüsselt Kundendaten, nutzt Cloudflare als Schutz und hat nach dem Hack 2015 das Vertrauen zurückgewonnen. Jenes Ereignis von 2015 war lehrreich: Damals resultierte der Hack aus einem Spear-Phishing auf Mitarbeiter – heute sind interne Zugriffe streng reglementiert.
  • Versicherung: Bitstamp hat eine Versicherungspolice (Angaben: $300 Mio. Lloyd’s-London Syndikat) für Krypto-Assets in Cold Storage gegen Diebstahl. Fiat-Guthaben liegen auf segregierten Bankkonten in EU-Banken (Luxemburg z.B.), wodurch sie im Rahmen üblicher Bankensicherungssysteme geschützt sind. Insgesamt geniesst Bitstamp in Sachen Sicherheit einen exzellenten Ruf: Es gab nie wieder Probleme, und sie liefern Liquiditätsdaten an Bloomberg, was zeigt, dass sie als Referenz gelten.

Gebührenstruktur

Bitstamp hat ein transparentes, volumenbasiertes Gebührensystem. Für neue bzw. geringe Trader (<10.000 USD/30 Tage) betragen die Maker- und Taker-Gebühren je 0,5 %. Mit steigendem 30-Tage-Volumen sinken die Gebühren: z.B. <20k = 0,25 %, <100k = 0,24 %, <500k = 0,2 % und so weiter bis runter zu 0 % für extrem grosse Volumen. Praktisch zahlen die meisten Privatanleger 0,5 % pro Trade. Das ist höher als Binance/Kraken, aber Bitstamp verkauft sich als Premium-Service. Sie haben zeitweise Sonderaktionen, z.B. 0 % Maker Fees für bestimmte Paare oder Neulinge. Ein- und Auszahlung: SEPA-Einzahlung ist gratis, SEPA-Auszahlung kostet 3 € pauschal. Kreditkartenkäufe kosten ca. 5 % (teuer, aber marktüblich).

Staking-Gebühr: Bitstamp nimmt bei Staking-Rewards einen Kommissionsanteil von 15 % (d.h. sie reichen 85 % der Rewards an Kunden weiter). Keine versteckten Kosten: Bitstamp legt Wert darauf, keine Spreads oder Recapture zu verstecken – der ausgewiesene Preis und die Gebühr sind klar. Der Spread ergibt sich nur aus dem Markt (Orderbuch). Insgesamt könnten Gebühren für kleine Nutzer etwas günstiger sein, aber Bitstamp argumentiert mit Zuverlässigkeit und Support als Mehrwert. Für EU-Kunden, die gerne mit EUR handeln, war Bitstamp lange attraktiv, weil 0,5 % Einstieg damals Standard war. Heutzutage mit 0 % Brokern sticht es weniger hervor, aber die Markentreue ist hoch.

Bitstamp Crypto

Anzahl verfügbarer Coins

Bitstamp hat sein Asset-Angebot in den letzten Jahren ausgeweitet, aber immer mit Qualitätskontrolle. Heute hat Bitstamp über 60 verschiedene Kryptowährungen gelistet. Darunter alle Top-Coins (BTC, ETH, XRP, LTC, BCH, LINK, XLM etc.) und viele DeFi-Token (UNI, AAVE, MKR), einige Metaverse/Gaming (MANA, SAND) und auch populäre Meme-Coins (SHIB). Bitstamp listet tendenziell nur etabliertere Projekte. Brandneue gehypte Tokens tauchen erst nach sorgfältiger Prüfung auf. Coinbase ähnelt dem – sie haben mittlerweile sogar 240, da hat Bitstamp Nachholbedarf. Aber sie erweitern stetig: Allein 2022/23 kamen dutzende neue Coins dazu. Das Ziel ist, eine gute Auswahl ohne Schrott zu bieten. Nach CoinGecko sind es ~100+ Märkte, da viele Coins gegen USD, EUR, GBP und BTC gehandelt werden können. Für die meisten Anleger dürfte Bitstamp’s Portfolio ausreichen, ausser man sucht sehr spezielle Altcoins. Die tiefe Liquidität auf Hauptpaaren (z.B. BTC/EUR) ist ein Grund, warum Trader Bitstamp bevorzugen – Bitstamp war lange Marktführer für BTC/EUR.

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web-Interface)

Bitstamp hat sich modernisiert: Früher war die Seite sehr technisch, heute gibt es ein frischeres UI.

  • Web: Die Web-Plattform bietet eine einfache Ansicht (zum Kaufen/Verkaufen in Einsteiger-Modus) und eine Tradeview mit Chart, Orderbuch, Tiefen-Graph und pro-Order-Funktionen. Im Bitstamp Pro Interface (eigentlich die gleiche Seite, nur andere Ansicht) bekommen aktive Trader alles, was sie brauchen: Candlestick-Charts (via TradingView), Limit/Stop Orders, OCO etc.
  • Mobile App: Die Bitstamp App wurde sehr gelobt – sie hat eine intuitive Oberfläche, bietet Preisalarme, ein Widget, und sogar einen Dark Mode. Man kann in der App auch auf das Orderbuch zugreifen oder ganz simpel per «Kaufen» Button Krypto erwerben.
  • Sprachen: Die Plattform ist in vielen Sprachen verfügbar (Englisch, Deutsch, Französisch etc.). Kundensupport: Bitstamp ist einer der wenigen, die einen 24/7 Kundensupport mit tatsächlich schnellem E-Mail-Antworten bieten. Früher war auch mal Telefonhotline in UK verfügbar. Aktuell werben sie mit «24/7 support» auf allen Kanälen, wahrscheinlich primär Chat/E-Mail. Nutzerfeedback ist meist positiv, schnelle Hilfestellung.
  • Onboarding: Verifizierung via ID-Upload und Adressnachweis – das war traditionell etwas umständlicher bei Bitstamp, hat sich aber gebessert (VideoIdent gibt’s nicht, aber automatisierte KYC).
  • Benutzererlebnis: Als älteste Börse hat Bitstamp gelernt, das Interface auch für nicht-Profis zugänglich zu machen. Neue User werden durch einfache Kaufabläufe gezogen. Zudem Transparenz: Bitstamp publiziert Blogartikel, monatliche Updates, App-Release-Notes etc., was Vertrauen schafft. Negativ höchstens: Im Bullenmarkt 2017 war Bitstamp manchmal von Neuanmeldungen überrannt, aber das ist Geschichte. Heute skalieren sie gut.

Besonderheiten

  • Längster Track Record: «world’s longest-running krypto exchange» – Bitstamp hat jeden Zyklus seit 2011 überlebt, im Gegensatz zu vielen damaligen Börsen. Sie galten mal als Top-3-Börse global, sind heute zwar kleiner relativ, aber dafür extrem stabil.
  • Euro-Fokus: Als frühe EU-Börse war Bitstamp der Place für Euro<>Bitcoin. Noch heute nutzen viele Europäer Bitstamp als Brücke, weil SEPA-Einbindung top ist und kein Währungswechsel nötig.
  • Trusted by institutions: Bitstamp liefert Kurse ans Bloomberg Terminal, viele ETPs in Europa nutzen Bitstamp als Referenzbörse (z.B. 21Shares). Das spricht für Qualität der Preisfindung.
  • Kein eigener Token: Bitstamp hat – anders als viele Exchanges – keinen Platform Token, keine aggressiven Lock-in Mechanismen. Gebührenrabatte gibt’s nur über Volumen, nicht über Halten eines speziellen Tokens. Das unterstreicht ein klassischeres Geschäftsmodell.
  • Ownership: Bitstamp wurde 2018 an NXMH (belgische Holding von NXC aus Korea) verkauft. CEO ist jedoch Europäer (JB Graftieaux) und man blieb eigenständig. Der Eigentümer NXMH hat auch Korbit (Korea Exchange). Diese solide Konzernstruktur verleiht Bitstamp auch im Hintergrund Ressourcen.
  • Forward Looking: Bitstamp investiert in Tech (Lightning Network Integration in Arbeit, neue Matching-Engine ausgerollt im 2020, u.a.). Trotz Alter bleiben sie innovativ.

Fazit

Bitstamp ist eine der vertrauenswürdigsten Börsen weltweit, mit über einem Jahrzehnt ununterbrochenem Betrieb und sauberer Regulierung in EU & USA. Für Anleger in der DACH-Region bietet Bitstamp eine hervorragende Mischung aus Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und zuverlässigem Service. Wer einer «guten alten» Marke vertraut, die mit der Zeit gegangen ist, trifft mit Bitstamp die richtige Wahl.

6. Kraken

Kraken Crypto-Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Kraken wurde 2011 in San Francisco von Jesse Powell gegründet. Nach zwei Jahren Entwicklungszeit ging Kraken 2013 live. Damit ist Kraken fast so alt wie Bitstamp und gehört zu den ältesten Krypto-Plattformen. Hauptsitz ist weiterhin San Francisco, jedoch agiert Kraken global mit Niederlassungen z.B. in London und Tokio.

Regulatorischer Status / Aufsicht

Kraken operiert unter mehreren juristischen Einheiten: In den USA ist Kraken als FinCEN-registriertes Money Service Business tätig und erfüllt die jeweiligen Bundesstaaten-Regularien (z.B. besitzt es die Lizenz des FinCEN, und kann im Grossteil der Staaten legal betrieben werden. Für New York hat Kraken keine BitLicense und ist dort nicht aktiv). Kraken war das erste Krypto-Unternehmen, das eine staatliche Banklizenz in den USA erhielt – 2020 bekam Kraken in Wyoming die Zulassung als Special Purpose Depository Institution (SPDI). Dadurch entstand Kraken Bank, die voraussichtlich als Kryptobank Fiat-Dienstleistungen anbieten wird.

In Europa: Kraken hat seit 2021 eine EU-Banklizenz in Malta (über Übernahme von MTB Bank) und bietet darüber z.B. SEPA an. Wichtig: Kraken in Deutschland – Kraken arbeitet mit der deutschen DLT-Exchange (BaFin-lizenziert) DLT Finance zusammen, um offiziell Kryptohandel in Deutschland anbieten zu können. Ab Juli 2024 nutzt Kraken diese DLT Finance BaFin-Lizenz, damit deutsche Kunden regelkonform bedient werden können. In Grossbritanien ist Kraken über Payward Ltd. bei der FCA als Krypto Asset Firm registriert und hat 2023 zusätzlich eine EMI-Lizenz (Electronic Money Institution) von der FCA erhalten. Kraken legt grossen Wert auf Compliance: Es war eine der ersten Börsen mit Proof-of-Reserves Audit und hat sich freiwillig aus problematischen Ländern zurückgezogen. Mit MiCA wird Kraken vermutlich als einer der globalen Player eine EU-Lizenz beantragen. Bereits jetzt hat Kraken in Irland und Spanien Registrierungen. Insgesamt kann man Kraken als in vielen Jurisdiktionen reguliert oder registriert ansehen, wenn auch nicht mit einer allumfassenden Lizenz. Der Eigenhandel (Kraken handelt nicht auf eigene Rechnung gegen Kunden) und die Trennung von Kundengeldern sind Teil ihrer Policy.

Kraken DLT Finance

Zielgruppe

Kraken spricht sowohl Privatanleger als auch professionelle/institutionelle Händler an. In den Anfangsjahren war Kraken beliebt bei Krypto-Tradern, die nach Mt.Gox eine zuverlässige Plattform suchten. Heute hat Kraken eine breite Nutzerbasis – vom Anfänger, der per Sofortkauf BTC erwirbt, bis zum Daytrader, der auf Kraken Pro zig Altcoins tradet. Kraken ist besonders in den USA, Europa und Japan populär. In der DACH-Region war Kraken lange eine Empfehlung für sicherheitsbewusste Trader (vor Bison, BSDEX etc.). Institutionelle nutzen Kraken’s OTC-Desk und Kraken Pro API. Kraken hat auch eine separate Futures-Plattform (über Kraken Futures, ehemals Krypto Facilities). Seit 2019 besitzt Kraken Krypto Facilities, das eine MTF-Lizenz der FCA hat – dieses MTF bietet regulierte Krypto-Derivate in Europa an. Somit können selbst Institutionelle aus EU über Kraken legale Futures handeln. Insgesamt ist Kraken sehr Community-nah und für Krypto-Veteranen oft die erste Wahl, geniesst aber auch bei zunehmend mehr normalen Investoren Vertrauen.

Unterstützte Produkte: Kraken bietet ein sehr umfangreiches Produktangebot:

  • Spot-Handel: Über 300 Kryptowährungen sind auf Kraken gelistet – von Bitcoin, Ether, bekannten Altcoins bis zu kleineren Projekten. Kraken ist bei Listings selektiv, aber hat über die Jahre viel hinzugefügt (jedoch deutlich weniger als Binance). Handelspaare gibt es in USD, EUR, GBP, AUD, CHF, JPY, USDT usw. – insgesamt tausende Märkte.
  • Margin Trading: Kraken erlaubt margin trading (Hebel bis 5x) auf Spot für bestimmte Paare. Damit können erfahrene Trader Long/Short gehen.
  • Futures: Kraken bietet Krypto-Futures (BTC, ETH, XRP usw.) mit Hebel bis 50x über seine Futures-Sparte. Diese Derivate sind zugänglich über Kraken Pro Interface und sind für Non-US-Nutzer verfügbar (reguliert via UK).
  • Staking: Kraken war einer der ersten grossen Börsen mit On-Chain-Staking. Man kann u.a. ETH (Ethereum 2), DOT, ADA, SOL, XTZ, ATOM etc. staken und erhält regelmässige Rewards. Kraken erhebt dafür eine geringe Fee. (In den USA musste Kraken 2023 ihr Staking für US-Kunden einstellen wegen SEC, aber in EU weiter verfügbar).
  • OTC & Dark Pool: Für institutionelle Grossorders bietet Kraken einen OTC-Desk, der telefonisch Orders abwickelt. Es gab auch mal einen Dark Pool (anonymer Grosshandel) für Bitcoin.
  • NFT-Marktplatz: Neu in 2023 hat Kraken einen NFT-Marktplatz gelauncht, wo Nutzer NFTs handeln können, ohne Gas-Gebühren (Kraken zahlt Listing-Gebühren).
  • Banking Services (in Planung): Mit der Kraken Bank in Wyoming will Kraken Checking Accounts und Debitkarten anbieten – das ist aber Stand 2025 noch nicht live.
  • Kraken Pro App: Es gibt neben der normalen App auch eine Kraken Pro App speziell für Trader mit erweiterten Funktionen.
  • Education und Indizes: Kraken betreibt einen umfangreichen Blog, Webinare und eine Lernsektion. Ausserdem Krypto-Indizes (CF Benchmarks, Tochterfirma, berechnet Indizes die z.B. für ETFs genutzt werden).
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Sicherheit & Verwahrung

Kraken geniesst den Ruf als eine der sichersten Börsen. Bemerkenswert: Kraken wurde nie gehackt in seiner Geschichte – eine Seltenheit unter den frühen Börsen. Sogar der Mt.Gox-Konkursverwalter beauftragte Kraken, bei der Untersuchung und Rückführung zu helfen, weil Kraken eine bewährte Betriebsgeschichte ohne Hacks hatte. Krakens Sicherheitsphilosophie ist streng:

  • Cold Storage: Über 95 % der Kundeneinlagen sind offline gesichert, verteilt georedundant. Nur ein minimaler Bruchteil ist in Hot Wallets für aktuelle Auszahlungen.
  • Encryption & Access Controls: Alle sensiblen Daten sind stark verschlüsselt. Mitarbeiterzugriff auf Schlüssel ist extrem limitiert. Kraken nutzt «air-gapped» machines und sehr ausgereifte Key-Management-Protokolle.
  • Penetration Testing & Bug Bounty: Kraken hat ein eigenes Sicherheitsteam, das regelmässig Tests durchführt. Ausserdem ein laufendes Bug-Bounty-Programm, bei dem externe Sicherheitsforscher Prämien für gefundene Schwachstellen erhalten.
  • 2FA & Master Key: Nutzer müssen 2-Faktor-Authentifizierung aktivieren (Google Auth oder Yubikey) für Login und Withdrawals. Kraken bietet auch einen Master Key und PGP-verschlüsselte E-Mails für erhöhte Sicherheit.
  • Global Settings Lock: Eine einzigartige Funktion – Nutzer können ihre Kontoeinstellungen gegen Änderungen sperren, um im Fall eines Account-Hacks Schaden zu begrenzen.
  • Proof of Reserves: Kraken führte freiwillig regelmässige Proof-of-Reserve-Audits durch (zuletzt 2022), wo ein unabhängiger Prüfer bestätigt, dass Kraken alle Kundengelder vollständig hält.
  • Regulatorische Sicherheit: Durch die SPDI-Banklizenz in Wyoming wird Krakens US-Arm ähnlich streng beaufsichtigt wie eine Bank in Bezug auf Custody (Trennung der Kundengelder etc.). Kraken Bank muss 100% Reserve halten, keine Fractional Reserve.
  • Insurance Fund: Für die Futures gibt es einen Versicherungsfonds, um plötzliche Marktschwankungen abzufedern. Für Spot hat Kraken keine explizite Versicherung bekannt (viele Börsen versichern nur einen kleinen Teil). Aber dank konservativer Führung hat Kraken Rücklagen und Investorenvertrauen.

Kraken’s CEO betonte oft, dass Sicherheit über Profit geht. Man war vorsichtig mit neuen Funktionen – so bot Kraken lange kein Kreditkartenkauf an (Angst vor Chargeback-Fraud), keine zu hohen Hebel, etc. Bisher hat sich das ausgezahlt – Kunden berichten selten von Sicherheitsproblemen seitens Kraken (wenn, dann Phishing extern). Die Plattform war in frühen Jahren manchmal instabil bei Volumen-Spitzen (2017 war Handel teils laggy), doch neue Trading-Engine und Infrastrukturverbesserungen haben das behoben.

Gebührenstruktur

Kraken nutzt wie Bitstamp ein Maker-Taker-Modell nach 30d-Volumen. Standard (bis 50k $/30d): 0,16 % Maker / 0,26 % Taker. Damit ist Kraken günstiger als Bitstamp für kleine Kunden (0,26 vs 0,5). Bei höherem Volumen sinken Kraken Fees: z.B. über 50k$ 0,14/0,24, über 100k$ 0,12/0,22, bis runter zu 0,0/0,1 bei extrem hohen Volumina. Praktisch zahlen viele Privatanleger ~0,2 % je Trade, was fair ist.

  • Instant-Buy Option: Kraken bietet auch sofortige Käufe per Kreditkarte oder Sofortüberweisung in der einfachen Oberfläche – dort werden jedoch Gebühren von ~1,5 % + Zahlungsgebühr erhoben. Daher empfiehlt Kraken selbst, die Kraken Pro zu nutzen für niedrigere Fees.
  • Futures Gebühren: Sehr gering, Maker oft 0 %, Taker ~0,05 %. Staking Gebühren: Kraken nimmt etwa 15 % der Staking Rewards als Fee – rest an Kunden weiter.
  • Ein-/Auszahlung: SEPA-Einzahlungen sind meist kostenlos (bzw. 1 € Gebühr), Abhebungen kosten ein paar Euro. Krypto-Auszahlungen haben fixe Gebühren (z.B. 0.0005 BTC für eine BTC-Abhebung), das ist marktüblich.
  • Kosten insgesamt: Kraken gilt als preislich günstig (nicht die allergünstigste wie Binance, aber sehr vernünftig). Keine monatlichen Gebühren, keine versteckten Kosten, Rabatte für hohe Nutzung – das passt. 2024 hat Kraken Fees leicht erhöht (0,26→0,3 Taker für <50k), ist aber immer noch kompetitiv. Wichtiger Aspekt: Kraken hat nie Listing-Gebühren von Projekten verlangt, während andere Börsen oft Geld fürs Listen nehmen – spricht für integren Umgang.
Kraken Convert Crypto

Anzahl verfügbarer Coins

Kraken listet 300+ Kryptowährungen (Stand 2025). Das ist enorm und deckt quasi alle relevanten Projekte ab, ausser manche extrem spekulative oder regulatorisch heikle (z.B. keine Privacycoins mehr ausser Monero in wenigen Ländern). Kraken’s Philosophie war Anfangs streng (bis 2017 nur <20 Coins), später erweiterten sie stark, um konkurrenzfähig zu bleiben. Heute findet man auf Kraken grosse Layer1s, DeFi-Token, Memecoins, NFT-Index-Token etc. Sie sind etwas vorsichtiger als z.B. Binance bei ganz neuen Meme-Coins, aber insgesamt grosszügig. Nach MiCA (2024) haben sie reagiert, z.B. USDT und 4 andere Stablecoins im EWR delistet wegen regulatorischer Unsicherheit – das zeigt Krakens Compliance-Awareness. Dennoch gibt es Alternativen (USDC, EUROC). Die 300+ Zahl signalisiert: ein normaler Anleger wird vermutlich alles, was er sucht, auf Kraken finden – falls nicht, handelt es sich um exotische Dinge, die nur auf DEXen sind. Und die Qualität der Märkte ist gut: Liquide Orderbücher, viele Fiat-Optionen. Für DACH-Anleger interessant: Kraken bietet EUR-Handelspaare für nahezu alle grossen Coins. Damit kann man direkt mit Euro traden ohne Wechsel über USD.

Kraken Crypto Currencies

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web-Interface)

Kraken hat sich hier massiv verbessert. Früher eher auf Trader fokussiert, gibt es jetzt:

  • Kraken Website (Neue Version): Bietet eine einfache Kauf/Verkauf-Funktion für Einsteiger mit klarer Preisangabe.
  • Kraken Pro (Web): Ein vollwertiges Trading-Interface im Browser, mit Charts, Orderbuch, etc., anpassbar.
  • Kraken App: Die Standard-App erlaubt einfaches Kaufen/Verkaufen, Überwachen, und auch Staking verwalten. Sie ist simpel gehalten.
  • Kraken Pro App: Speziell für fortgeschrittene Nutzer, mit erweiterten Charts und Ordertypen mobil.
  • Sprachunterstützung: Kraken gibt es auf Deutsch, allerdings sind manche Supportseiten nur Englisch. Die App ist auch auf Deutsch einstellbar.
  • Support: Kraken hat 24/7 Live-Chat-Support in mehreren Sprachen. Der Kundenservice von Kraken war lange lobenswert – schnelle, kompetente Antworten. Allerdings gab es im Bullenmarkt 2021 auch bei Kraken Wartezeiten. Generell aber sehr guter Ruf.
  • Learning Curve: Für absolute Neulinge kann Kraken Pro am Anfang überfordern, aber man kann ja mit der einfachen Schnittstelle starten. Die Verifikation geht recht schnell (KYC online, manchmal Video-Selfie).
  • Features: Chart-Tools, Preisalarme, Recurring Buy (Wiederkehrende Käufe) – Kraken deckt vieles ab.
  • Community: Kraken pflegt Humor in Social Media, hat aber auch seriöse Research-Publikationen. Dieser Mix kommt gut an.
  • Ausfallzeiten: Früheres Manko – 2017 war Krakens Plattform zu Spitzen fast unbenutzbar. Kraken entschuldigte sich und investierte in eine neue Engine (seit 2019 deutlich robustere Performance). Jetzt sind Ausfälle selten und oft nur kurze Maintenances.

Krakens UI ist vielleicht nicht ganz so fancy wie das neuester FinTech-Apps, aber zuverlässig und funktionell. Die meisten DACH-Anwender finden sich gut zurecht, zumal Krakens Layout an Börsen Trading-Interfaces angelehnt ist, die manchen vertraut sind.

Kraken Wallet

Besonderheiten

  • Erbe von Mt.Gox: Kraken ist quasi aus den Lehren von Mt.Gox entstanden. Jesse Powell begann Kraken, als er 2011 Mt.Gox hack-anfällig sah. 2014 half Kraken beim Mt.Gox-Konkurs. Diese Geschichte verleiht Kraken eine besondere Credibility unter Early Adopters.
  • Erste Börse auf Bloomberg: Kraken war eine der ersten Bitcoin-Börsen mit Preisen auf Bloomberg Terminal (2014 gelistet).
  • Bankgründung: Die Kraken Bank in Wyoming (erste Kryptobank in USA) zeigt Pioniergeist. Wenn sie startet, können US-Kunden wohl Kraken wie ein Bankkonto nutzen.
  • Politisierung für Krypto-Rechte: Krakens Ex-CEO Jesse Powell und jetziger CEO Dave Ripley sind lautstarke Vertreter von fairer Krypto-Regulierung und die Firma ist bekannt, auch mal gegen Übergriffe zu kämpfen (Kraken verklagte im Januar 2023 die FinCEN wegen «travel rule»-Umsetzung etc.).
  • Philanthropie: Kraken hat mehrfach in Krisen (Ukraine 2022, COVID) Krypto an Bedürftige gespendet oder spezielle Aktionen für Kunden in betroffenen Ländern gemacht (Gebühren erlassen etc.).
  • NFT & Innovation: Kraken versucht, auch neue Trends mitzunehmen, aber sicher – NFT-Marktplatz ohne Gas-Fee ist z.B. ein guter innovativer Schritt, aber nicht überstürzt (kam später als Konkurrenz).

Fazit

Kraken kombiniert amerikanische Grösse mit Schweizer Gründlichkeit in Sachen Sicherheit. Für viele in der Krypto-Community ist Kraken die vertrauenswürdigste Börse, weil sie seit 2011 integer ist, nie kompromittiert wurde und immer im Sinne der Nutzer agierte. DACH-Anleger profitieren von Euro-Märkten, solidem Support und einer Fülle an Coins in einem professionellen Umfeld. Kurz: Kraken ist eine Top-Empfehlung für alle, die Wert auf Sicherheit, Vielfalt und niedrige Gebühren legen.

7. Coinbase

Coinbase Crypto-Exchange

Gründungsjahr & Ursprungsland

Coinbase wurde 2012 in San Francisco, USA von Brian Armstrong und Fred Ehrsam gegründet. Es startete als einfache Bitcoin-Wallet und -Brokerage und entwickelte sich zur grössten US-Kryptobörse. Heute hat Coinbase keinen offiziellen Hauptsitz (remote-first), ist aber rechtlich aus Delaware, USA und weltweit aktiv.

Regulatorischer Status / Aufsicht

Coinbase ist als Unternehmen börsennotiert (NASDAQ: COIN seit 2021), was bereits ein hohes Mass an Transparenz erzwingt (Quartalsberichte, SEC-Filings). Regulatorisch agiert Coinbase in den USA als Geldtransmitter in 42 Staaten, besitzt eine BitLicense in New York und ist bei FinCEN registriert. Es hat jedoch (noch) keine US-Banklizenz. In den USA kooperiert es mit Banken für Fiat. In Europa: Coinbase Germany GmbH erhielt 2021 von der BaFin die erste Krypto-Verwahrlizenz überhaupt – damit darf Coinbase in Deutschland Kryptoverwahrung und Eigenhandel betreiben. Coinbase UK ist bei der FCA registriert. In Italien, Frankreich, Spanien hat Coinbase 2022/23 Krypto-Lizenzen oder Registrierungen erhalten. Zudem besitzt Coinbase Irland eine E-Money-Lizenz seit 2017. Summa summarum: Coinbase ist weltweit einer der am stärksten regulierten Krypto-Anbieter, mit Einhaltung von AMLD5, MiFID-Aktivitäten via Tochter, etc. Nach FTX-Beben betonte Coinbase, Kundengelder seien 1:1 gedeckt und getrennt, und sie veröffentlichen detaillierte Finanzzahlen. Auch betreibt Coinbase strikte Prüfungen bei Listings (Howey-Test, Reg Compliance). In den USA liegt Coinbase im Clinch mit der SEC (die will einige Tokens als Wertpapiere einstufen), aber Coinbase geht rechtlich dagegen vor. Das Unternehmen hat einen Chief Compliance Officer und investiert viel in Reg-Themen. Für Kunden bedeutet das: Ein Maximum an Aufsicht, aber auch manchmal Einschränkungen (z.B. streng bei KYC, manches Angebot US-only oder nicht-US).

Zielgruppe

Coinbase positioniert sich als Massenmarkt-Krypto-Plattform, sowohl für Retail-Kunden weltweit (108 Millionen Nutzer bis 2024) als auch für institutionelle Kunden (viele Fonds und Firmen nutzen Coinbase Prime). Mit Coinbase ist «Krypto in der Mitte der Gesellschaft» angekommen, insbesondere in den USA. In DACH war Coinbase früh beliebt, weil es einfach war, aber die Gebühren hoch. Heute mit Coinbase Advanced Trade spricht man auch Trader an. Institutionelle (wie Tesla oder MicroStrategy) sollen via Coinbase handeln und verwahren – das ist ein wichtiges Geschäftssegment. Auch Kryptoneulinge lädt Coinbase durch einfache Handhabung ein, inkl. Coinbase Earn Lernprogramme, die Kryptorewards geben. Im Grunde ist Coinbases Zielgruppe jede Person oder Organisation, die sicher und konform Krypto kaufen will, vom Studenten bis zum Pensionsfonds.

Unterstützte Produkte

Coinbase hat eine umfangreiche Produktpalette:

  • Brokerage (Coinbase Einfach): Einfacher Kauf/Verkauf von Kryptos per App oder Website, gegen Fiat, per Kreditkarte, PayPal etc.
  • Exchange (Coinbase Advanced Trade / ehemals Coinbase Pro): Volle Trading-Plattform mit Orderbüchern, mittlerweile direkt in main Coinbase integriert als «Advanced».
  • Institutional Prime: OTC-Desk, algorithmisches Trading, Cold Storage Custody (Coinbase Custody mit NYDFS-Lizenz), und Brokerage für grosse Vermögen.
  • Staking: Coinbase bietet Staking für etwa 8-10 Assets (ETH, ADA, SOL, Tezos, Algorand etc.), nimmt aber hohe Kommission (bis 35 %). In Deutschland und vielen Ländern ist es aktiv (in den USA evtl. regulatorische Einschränkungen in Zukunft).
  • Earn & Learn: Nutzer können durch kleine Quizze neue Altcoins verdienen – das ist sowohl Marketing als auch Bildung.
  • Coinbase Card: Visa Debitkarte, mit der man Krypto ausgeben kann (wird umgewandelt). In EU verfügbar.
  • Custody Services: Für Institute, mit Versicherungen und Onchain-Sicherheit (Coinbase Custody verwahrt >$100 Mrd).
  • Derivate international: 2023 startete Coinbase eine internationale Derivate-Börse (Coinbase International) auf den Bermudas für Non-US, mit Futures (Bitcoin, Ether perpetuals).
  • NFT-Marktplatz: Coinbase versuchte einen Social-NFT-Marketplace aufzuziehen, der Erfolg blieb mässig, aber es existiert.
  • Wallet & dApp Browser: Coinbase bietet neben dem klassischen Exchange-Zugang auch die Coinbase Wallet, eine Non-Custodial-Wallet, die Nutzer vollständig selbst verwalten. Sie unterstützt zahlreiche Netzwerke (Ethereum, Solana, Arbitrum, Polygon u. a.) sowie NFTs und erlaubt die direkte Interaktion mit dApps via integriertem Browser. Die Wallet basiert ursprünglich auf dem Bread Wallet (BRD), einem der ersten mobilen Bitcoin-Wallets mit Fokus auf Benutzerfreundlichkeit. Coinbase übernahm BRD im November 2021 – das Know-how und Teile des Teams flossen in die Weiterentwicklung der heutigen Coinbase Wallet ein.
  • Cloud: Weniger bekannt, aber Coinbase hat eine Cloud-Sparte (Node infrastructure, Custody APIs etc.).
  • Misc: Coinbase Ventures investiert in viele Krypto-Startups, aber das betrifft Kunden direkt weniger.

Für Endnutzer in DACH sind im Wesentlichen wichtig: Krypto kaufen/verkaufen, traden, sparen (Staking/Sparplan). Coinbase hat z.B. Krypto-Sparpläne: man kann regelmässig automatisch kaufen.

Sicherheit & Verwahrung

Coinbase’s Grösse bedingt extreme Sicherheitsvorkehrungen:

  • Cold Storage & Versicherung: Coinbase hält typischerweise ~98 % der Kundencoins offline in Cold Storage, geografisch verteilt. Diese Offline-Bestände sind versicherungsgedeckt gegen Diebstahl/Hacks (die Police ist gegenwärtig etwa $320 Mio., eine der grössten in Krypto). Onlinespeicher (2 %) deckt tägliche Liquidität, diese sind bewusst gering gehalten, aber auch diese Hot Wallets sind intern mehrfach abgesichert.
  • Plattform-Sicherheit: 2FA verpflichtend, Biometrieoption, Geräte-Whitelisting. Sie nutzen KI-gestützte Überwachung, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen.
  • Custody (separat): Für institutionelle Kunden bietet Coinbase segregierte on-chain Wallets mit optional eigener Schlüsselkontrolle (MPC-Technologie).
  • Bug Bounties & Audits: Coinbase betreibt ein der höchsten Bug-Bounty-Programme (bis 250k$ pro Fund). Tägliche externe und interne Audits auf Penetration.
  • Vorfallhistorie: Coinbase hatte nie einen grossen Hack, aber kleinere Lücken wurden 2013/14 ausgenutzt (z.B. Fehler in Random Number Generator auf der Website – sofort behoben, minimaler Schaden). 2021 gab es Phishing-Angriffe auf Nutzer, aber nicht auf die Infrastruktur.
  • Transparenz: Als börsennotierte Firma legt Coinbase in Berichten Kundenguthaben offen. Es zeigte z.B., dass sie >$5 Mrd eigene Kasse halten und Kundecoins vollständig hinterlegt sind.
  • Notfallpläne: Coinbase hat Notfall-Teams, Schichtbetrieb 24/7 NOC (Network Operations Center).
  • Security Team: Ehemalige Führungskräfte aus Pentagon, IBM etc., also Top-Leute.
  • User Protection: Coinbase lagert USD-Einlagen in US-Treasuries und FDIC-versicherten Banken, EU-Einlagen auf Treuhandkonten in EUR-Raum-Banken. Somit sind Fiatguthaben auch geschützt (in EU analog 100k€).
  • RegKonform: Coinbase musste schon Sanktionen umsetzen (blockiert z.B. russische Nutzer unter Sanktionslisten), was zwar Nutzer ärgert, aber aus regulatorischer Sicht sein muss. Das verhindert, dass sie in Schwierigkeiten kommen.

Coinbases Sicherheitsaudit hat immer hohe Noten bekommen. Einziges Manko: Der Kundensupport bei Sicherheitsfällen war mal problematisch (Leute beklagten langsam reaktive Hilfe bei gehackten Accounts via SIM-Swap). Coinbase hat seitdem den Support verstärkt (24/7 Hotline für kritische Fälle).

Gebührenstruktur

Coinbase’s Gebühren waren historisch recht hoch: Auf der Standard-Broker-Oberfläche zahlte man je nach Betrag ca. 1,5 % + Spread. Deswegen wurde 2022 Coinbase Pro abgeschafft und durch Advanced Trade im Hauptinterface ersetzt, mit dem Maker/Taker-Modell: 0,4 % Taker / 0,0 % Maker unter 10k$ (im April 2023 auf 0,6 %/0,4 % angehoben). Also wer Advanced nutzt, hat Gebühren ähnlich Kraken (etwas höher in kleinen Tier). Staffel sinkt bis 0,05/0,00 bei sehr grossen Volumina. In der Praxis: Gelegenheitsnutzer zahlen, wenn sie nicht explizit Advanced Trade wählen, mehr. Viele Neulinge nutzen aber oft die einfache Kaufoption und zahlen ~1,5 %+Fixed Fee (z.B. 10€ Kauf = 0,99€ Gebühr, 100€ Kauf = 2,99€ Gebühr). Coinbase verdient gut daran. Fortgeschrittene sollten unbedingt auf das Advanced-Interface wechseln, um Maker/Taker Fees zu bekommen. Sonstige Kosten: SEPA-Einzahlung kostenlos, SEPA-Auszahlung 0,15€. Kreditkarte ~3,99%. Staking-Provisionen recht hoch: z.B. 35 % auf Cardano, 25 % auf ETH – d.h. Coinbase behält ein gutes Stück der Rewards. Coinbase One: Es gibt ein Abo-Modell (in USA/EU select markets), ca. 10€/Monat, wo man dann gebührenfrei handeln kann bis zu bestimmtem Volumen und andere Vorteile (Priority Support). Das kann Heavy-User ansprechen. Zusammengefasst: Coinbase ist nicht der günstigste Exchange, verlangt eher Aufpreis für Vertrauensbonus und Usability. Doch mit dem Advanced Trade kann man die Gebühren deutlich drücken, so dass man in etwa auf Kraken/Bitstamp Niveau kommt.

Coinbase World Map

Anzahl verfügbarer Coins

Coinbase hat sein Listing stark ausgeweitet: Über 240 Kryptowährungen sind handelbar. Früher listete Coinbase nur wenige (bis 2017 nur 3), doch seit 2021 listen sie sehr viele Assets, um mit Binance & Co. mitzuhalten. Darunter nahezu alle Top-100-Coins, viele DeFi-Token, einige exotischere. Nicht gelistet sind manche sehr spekulative oder regulatorisch heikle (z.B. kein Monero wegen Regulatorik, kein Hex oder Safemoon etc.). Coinbase prüft Coins über ein Digital Asset Framework und hat ein Asset Listing Team. Sie sind schneller geworden: oft werden brandneue Token zeitnah gelistet (sofern rechtlich okay). Das hat ihnen Kritik eingebracht (Thema Insiderhandel bei Listings – woraufhin sie stärker formalisierten Prozess einführten und rechtlich gegen Ex-Mitarbeiter vorgingen). Für die DACH-Anleger bedeutet es: Coinbase bietet eine riesige Auswahl – sogar manche exotisch anmutende Token (z.B. Shiba Inu, Pepe etc.). Die Verfügbarkeit kann je nach Region leicht variieren (einige Coins nicht in DE handelbar wenn BaFin Bedenken → meist aber alle). Durch die Menge an Assets gibt es aber auch viele illiquide Paare, d.h. aufpassen bei Market Orders in unbekannten Tokens. Aber für gängige Coins ist Volumen da.

Benutzerfreundlichkeit (inkl. App/Web-Interface)

Coinbases App und Website sind oft gelobt worden für übersichtliches, sauberes Design.

  • Einsteiger: Die Standard-App zeigt Portfolio, einen Entdecken-Tab, und ermöglicht in wenigen Klicks Kauf per gespeicherter Zahlungsmethode. Alles ist auf Deutsch verfügbar, die UI ist aufgeräumt (fast schon spartanisch).
  • Advanced UI: Im Web wechselt man auf Advanced Trade, dann hat man Profi-Ansicht. In der App ist Advanced (noch) nicht so komfortabel. Man kann aber Limit Orders inzwischen auch per App setzen.
  • Performance: Coinbases Apps laufen stabil, Websocket-Feeds für Kurse schnell. 2021 gab’s während extremer Volatilität kurze Ausfälle – ein übliches Problem, aber Coinbase hat diese reduziert.
  • Support: Coinbases Kundensupport war historisch ein Schwachpunkt (nur E-Mail, langsam). Jetzt gibt es 24/7 Live-Chat und auch Telefon-Support in vielen Sprachen. Kunden in DE können i.d.R. auf Deutsch Hilfe bekommen. Priority Support für Coinbase One Kunden ist noch schneller.
  • Bildung: Coinbase Earn, Blog, Coinbase Learn – viel Material, Glossar, Tutorials. In der App gibt’s auch Nachrichten und Preisfeeds.
  • Innovationen UI: Coinbase integriert häufig neue Features wie Preiswarnungen, Watchlists, und hat Social-Features getestet (z.B. verfolgen was Freunde traden – optional).
  • Beginner-Friendly: Viele Nutzer loben, dass Coinbase das erste Erfolgserlebnis war, unkompliziert Krypto zu kaufen. Die Verifikation ist einfach (Ausweis-Scan). Die klare Sprache («Kaufen Sie Bitcoin» statt OrderBookKauderwelsch) hilft Neulingen.
  • Tools: Für Trader gibt’s erweiterte APIs, aber da begeben sich nur Pros hin.
Coinbase Smart Wallet

Besonderheiten

  • Public Company: Als Aktiengesellschaft veröffentlicht Coinbase Finanzzahlen – man kann sehen, wieviel Krypto sie halten (Ende 2022: $5,5 Mrd. Krypto und $5 Mrd Cash). Das zwingt zur Disziplin, aber auch kurzfristiger Aktionärsdruck könnte zu Entscheidungen führen (bisher aber nicht merklich unsicherer geworden).
  • Marktführer in USA: Coinbase ist quasi Synonym für Krypto in Amerika. Das verleitet US-Behörden auch zu strengem Blick (SEC vs Coinbase 2023). Dennoch hohe Markenbekanntheit.
  • Trust Campaign: Nach FTX startete Coinbase Kampagne «Trust us, we are regulated, we don’t gamble with funds» und betonte «If you don’t want to self-custody, trust a public company with audits». Diese Positionierung ist einzigartig.
  • Wallet & DeFi Integration: Coinbase versucht, ein Tor zu Web3 zu sein – das Coinbase Wallet (self-custody) kann mit der Hauptapp verbunden werden. Man kann aus der Coinbase App heraus z.B. in DeFi-Protokolle investieren (über Wallet).
  • International Push: Wegen US-Regulatorik expandiert Coinbase in EU (Ger, UK, Ita, Esp) aggressiv. Für DACH bedeutet das vmtl. mehr lokalisierte Angebote, vllt. EU-basierte Trading ohne US-Einfluss.
  • Coinbase vs Binance: Oft gestellt. Coinbase ist viel kleiner nach Volumen, aber gilt als am strengsten reguliert. Für konservative US-Anleger ist Coinbase meist erste Wahl. Binance wiederum oft günstiger und mehr Auswahl, aber unsicherer Reg-Status.
  • Eigenes L2: Coinbase hat 2023 eine eigene Ethereum Layer2 «BASE» gestartet, was die Vision zeigt, tiefer in Infrastruktur zu gehen.

Fazit

Coinbase stellt für viele den Inbegriff einer sicheren, nutzerfreundlichen Krypto-Börse dar. Gerade in der DACH-Region, wo man Wert auf Regulierung legt, punktet Coinbase mit deutscher Lizenz, Trust und einer seit 2012 ununterbrochenen Erfolgsgeschichte. Zwar zahlt man leicht höhere Gebühren, aber dafür bekommt man Komfort, riesige Asset-Auswahl und ein Höchstmass an Transparenz. Für Einsteiger wie Fortgeschrittene, die auf Nummer Sicher gehen wollen, ist Coinbase eine ausgezeichnete Wahl im Kryptobereich.


Vergleichstabelle Krypto-Börsen – Kernkriterien (inkl. Download)

Zum Abschluss ein tabellarischer Überblick über die wichtigsten Merkmale von Bitpanda, Bitcoin Suisse, BSDEX, Trade Republic, Bitstamp, Kraken und Coinbase im direkten Vergleich. Die Tabelle kann horizontal gescrollt, sowie als Excel und CSV heruntergeladen werden.

KriteriumBitpandaBitcoin SuisseBSDEXTrade RepublicBitstampKrakenCoinbase
Gründungsjahr2014201320192015201120112012
UrsprungslandÖsterreich 🇦🇹Schweiz 🇨🇭Deutschland 🇩🇪Deutschland 🇩🇪Slowenien/​Luxemburg 🇸🇮🇱🇺USA 🇺🇸USA 🇺🇸
Regulatorischer StatusEU-weit lizenziert (BaFin, FMA etc.); VASP RegistrierungenSRO VQF (FINMA-anerkannt); keine BanklizenzBaFin-reguliertes MTF; Kryptoverwahrlizenz (blocknox)Deutsche Banklizenz (BaFin); BitGo als Krypto-Verwahrer (BaFin)Luxemburger Lizenz als Zahlungsinst.; NYDFS BitLicense; FCA-registriertFinCEN-reg.; FCA (Kryptoasset+EMI); BaFin via Partner; Wyoming BanklizenzBörsennotierte US-Firma (SEC); BaFin-Kryptoverwahrlizenz; diverse EU-Reg.
ZielgruppeRetail-EU (Einsteiger bis Fortgeschr.); auch Bitpanda Pro für Trader & Custody für InstituteInstitutionelle & vermögende Private (CH/EU); weniger für AnfängerDeutsche Retail-Anleger, die regulierten Handel wollen; teils Institutionelle (APIs)Breite Privatkundschaft EU (insb. Anfänger in Aktien+Krypto); keine ded. Insti-ServicesKrypto-Trader global (insb. EU); Retail & Profis; institutionell via API/OTCKrypto-Trader & Investoren weltweit; von Einsteiger bis Profi; OTC & Futures für InstituteMassenmarkt-Retail global; ebenso Institutionelle (Coinbase Prime)
ProdukteSpot-Krypto; + Aktien, ETFs, Edelmetalle; Sparpläne; Krypto-Indizes; Staking; Custody; Visa KarteSpot-Krypto (Brokerage); Custody Vault; Staking; Krypto-Kredite; OTC; Zahlungslösungen; ICO-ServicesSpot-Krypto-Handel (7-10 Coins); keine Derivate, keine SparpläneAktien, ETFs, Derivate; +50 Kryptos (Spot); Sparpläne auf Krypto; (kein Futures/Staking in App)Spot-Krypto (60+ Coins); Staking; Fiathandel EUR/USD/GBP; Mobile & API; (keine Futures)Spot-Krypto (~300 Coins); Margin (5x); Futures (bis 50x); Staking; OTC; NFT-Marktplatz; (bald Bank-Service USA)Brokerage (Buy/Sell); Advanced Trade Exchange; ~240 Coins; Staking; Coinbase Card; Earn (Learn&Earn); Derivate (Int’l); Custody; NFT-Marktplatz
Sicherheit & Verwahrung100% Cold Storage; 16 Lizenzen; regelmässige externe Audits; 2FA, Verschlüsselung; Custody über eigene TochterISAE 3402-geprüfte Custody; Crypto Vault in Hochsicherheit; VQF-Überwachung; Keine Hacks bekannt; strikte KYC bei OnboardingKryptoverwahrung via blocknox GmbH (BaFin-lizenziert); Cold-Wallet-Konzept; Fiat-Einlagen bei Solarisbank (100k€ Sicher); Börse Stuttgart MarktaufsichtCustody durch BitGo (BaFin) – versicherter Verwahrer; Assets segregiert; Bank-IT mit BaFin-Auflagen; Einlagen 100k gesichert; 2FA Pflicht95%+ offline gespeichert; 2011- heute längster Betrieb; 2015 Hack (19k BTC) – vollständig kompensiert, seither keine Vorfälle; Reguliert in LU/NY; 24/7 SupportNie gehackt (im Mt.Gox-Konkurs wg. Sicherheit ausgewählt); 95% Cold Storage; Proof-of-Reserves Audits; 2FA/MasterKey; Bug-Bounty; FCA/​BaFin-Compliance; Wyoming-SPDI (100% Reserves)98% Cold Storage, versichert (>$250 Mio); seit 2012 keine grossen Hacks; regelmässige SEC-Berichte (COIN); BaFin-überwacht DE-Kundengeschäft; 2FA; transpar. Finanzlage
Gebühren1,49% pro Krypto-Trade (Spread-Aufschlag) – bereits im Preis inkludiert; Ein-/Auszahlungen SEPA gratis; Sparplan 0% Ausführung; BEST-Token Rabatte möglich~0,25% Trading-Fee (OTC-Preise); Custody 0.4–0.5% p.a. + Mindestgebühr; Withdrawal: 50 CHF pauschal; Premium Pricing für High-Touch-Service0,2% Maker / 0,35% Taker; keine weiteren Gebühren (0€ Depot, 0€ Einzahl.); Spreads <0,1% eng; sehr kostengünstig insgesamt1 € pro Trade (Flat); ca. 1,5% Spread auf Krypto-Preis; Sparpläne ohne Gebühr (nur 1€ je Ausführung falls unterteilt); keine Depotgebühr; Auszahlungen 0€ (Krypto nur auf Anfrage)0,5% Einstiegsgebühr (unter $10k Vol.), sinkend bis 0,1%; SEPA-Auszahl. 3€; CC-Kauf ~5%; Staking Fee ~15% der Rewards; vergleichsweise moderat nach Volumenrabatt0,16%/0,26% Maker/Taker (<50k$), sinkend bis 0%/0.1% (höhere Vol.); Instant-Buy ~1.5%; Auszahlungsgebühr Krypto fix gering; Staking Fee ~15%; sehr günstig für Trader0,6%/0,4% Taker/Maker (<10k$), sinkend bis 0,05/0,00; Standard-Broker: ~1,5%+ feste Gebühr; SEPA 0,15€; Kartengeb. 3.99%; Staking bis 35% Kommission; etwas teurer, aber transparent
Coins verfügbar500+ Coins/Token (grösste Auswahl in EU-Broker); plus 4 Edelmetalle, ~2000 Aktien/ETFs45+ handelbare Kryptos (Top-Coins); Schwerpunkt Qualität > Quantität; Custody ~15+ Collaterals; Staking ~109 Coins (BTC, ETH, LTC, XRP, BCH, ADA, SOL, DOT, XLM etwa); Fokus auf etablierte Assets, Ausbau langsam50+ Coins (BTC, ETH, LTC, ADA, SOL, DOT, MATIC, SHIB etc.); deckt grosse Teile Top100 ab, aber keine Microcaps; +9000 Aktien/ETFs parallel~60+ Coins (BTC, ETH, XRP, LTC… bis zu DeFi & Meme), ~100 Märkte; liquides Euro-Angebot; Auswahl wird stetig erweitert~300+ Coins (breit von Largecap bis Midcap; keine extrem neuen Meme-Coins i.d.R.); sehr viele EUR & USD-Paare; plus ~8 Fiat-Währungen~240 Coins (stark ausgebaut; alle Top-Coins + DeFi, Meme, einige kleineren); US-Region restriktionen bei manchen; regelmässige Neulistungen;
BenutzerfreundlichkeitSehr einsteigerfreundlich: klare Oberfläche, deutsche App/Web; All-in-One (Krypto+Aktien); schnelle Verifikation; guter deutsch. Support-Content; Community-Trust in DACH hoch; (Gebühren teilweise versteckt im Spread)Professionell & persönlich: Online-Portal wie E-Banking; weniger spielerisch, dafür Concierge-Service für grosse Kunden; Deutsch/Englisch; Einsteiger evtl. überfordert, aber hohe Zuverlässigkeit; White-Glove für VIPsIntuitiv für Deutsche: Web & App simpel, wenige Coins; deutsche Sprache; direktes Bank-Feeling; Email-Support OK, aber kein Live-Chat; ideal für Anfänger mit Fokus auf Top-Coins; (eingeschränkte Funktionen = dafür übersichtlich)App-basiert, ultra-einfach: 1€-Handel mit ein paar Taps; sehr beliebt bei Neulingen; Depot & Krypto in einer App; Design modern & auf Deutsch; Support via E-Mail/Chatbot – manchmal langsam; viele Hilfetexte; quasi «Krypto so einfach wie Aktienkauf»Bewährt & zuverlässig: Web-Interface mit Basic und Tradeview; App benutzerfreundlich (Preisalarme, Watchlist); 24/7 Support lobenswert; Plattform in Deutsch; etwas höhere Lernkurve für volles Trading; Ruf: Trusted since 2011 – hohe KundentreueFür alle Niveaus: Kraken App für Anfänger (leicht bedienbar); Kraken Pro für Trader (voll ausgestattet); deutsche Oberfläche & FAQ; 24/7 Live-Chat-Support; sehr sicherheitsorientierte Features (2FA, Masterkey etc.); kontinuierliche Verbesserungen; bei komplexen Funktionen (Margin) Warnhinweise für UnerfahreneEinfach & bekannt: Coinbase App als «Krypto für jedermann» – sehr übersichtlich und deutsch; Advanced Trade für Profis integriert; viel Lernmaterial (Earn); Support stark ausgebaut (Chat/Phone); Integration mit Coinbase Wallet für DeFi; hohe Markenbekanntheit → Vertrauen auch bei Nicht-Krypto-Leuten; Gebühren in Standardansicht etwas intransparent ohne Advanced
BesonderheitenMulti-Asset-Broker (Krypto, Aktien, Metalle); – BEST-Token (Ökosystem-Vorteile); – Sitz in EU, umfangreich reguliert; – grösste Auswahl an Krypto in EU-Broker; – Bitpanda Card (Kreditkarte)Schweizer Pionier (erstes Krypto-Finanzhaus CH); – Fokus auf Prime Brokerage & Custody (Private Banking-Ansatz); – bietet Krypto-gegen-Kredit (einzigartig in CH); – Zahlungsabwicklung für Stadt Zug (Government adoption); – extrem hohe Sicherheitskultur (ex-Bunker); – Zug Crypto Valley RenommeeBörse Stuttgart background (traditionelle Börse); – erste BaFin-lizenz. Exchange in DE; – blocknox Custody mit Treuhand-Schutz; – geringe Coin-Auswahl = hohe Regelsicherheit; – keine Trading-Gimmicks (bewusst schlicht); – ideal für «Buy and Hold» in DE; – Partnerschaften (Scalable, BISON) erweitern ReichweiteNeo-Broker integriert Krypto (alle Anlagen in einer App); – Einlagen verzinst (2% auf Cash), Verrechnungskonto etc.; – Banken-einfach aber Crypto dabei; – stark wachsend (EU Expansion 17 Länder); – Custody outgesourced (BitGo) → sehr sicher, aber «not your keys»; – super für Sparpläne (ETF & BTC parallel)Älteste aktive Börse der Welt → höchstes Vertrauen; – war oft Referenzpreis für BTC; – EU-anfängerfreundlich (SEPA, €-Paare); – 2011-2023: durch alle Höhen/Tiefen verlässlich; – keine eigenen Token, konservative Geschäftsführung; – Über 4 Mio. Nutzer vertrauen Bitstamp; – Firmenjubiläum 10+ Jahre groß gefeiertSicherheit Nr.1 (Mt.Gox Lessons, Proof of Reserve); – bietet Futures reguliert (über brit. Tochter) – einmalig unter genannten; – Bankgründung in Wyoming – Krypto-Bank-Pionier; – Community-nah (Forbes Best Exchange 2024); – Delisting compliance (MiCA) zeigt Regeltreue; – oft Testsieger bei «Sicherheit» in VergleichenGrösste US-Börse, börsennotiert (transparente Finanzen); – erster BaFin-Kryptoverwahrer; – extrem umfangreiches Ökosystem (Card, Wallet, NFT,…); – sehr starker Markenname (auch ausserhalb Kryptos bekannt); – Coinbase One Abo für Vielnutzer; – Listet viele neue Coins (breitestes in USA); – stark in Politik engagiert (setzt sich pro Krypto-Regeln ein)

Quellen: Wikipedia, Bitcoin Suisse, BSDEX, Trade Republic, Bitstamp, Kraken, Coinbase. Alle Angaben ohne Gewähr.

Krypto ist Vertrauenssache – und jeder hat seine eigenen Erfahrungen mit Börsen, Wallets und Plattformen gemacht. Jetzt bist du dran: Welche Krypto-Exchanges nutzt du persönlich – und warum? Hast du schon positive (oder negative) Erlebnisse mit einem der genannten Anbieter gemacht? Oder fehlt deiner Meinung nach ein vertrauenswürdiger Player in der Liste?

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