Obwohl ich schon seit 2004 mit TYPO3 arbeite und 2006 an den TYPO3 Developer Days in Zürich teilnahm, habe ich mich dieses Jahr das erste Mal dazu entschieden, die jährlich seit 2005 statt findende internationale TYPO3 Konferenz T3CON09 zu besuchen, die dieses mal vom 10. bis 12. September in Frankfurt am Main in Deutschland stattfand.
Am Donnerstag fanden diverse Tutorials (Workshops) statt, unter anderem Development with FLOW3 mit Robert Lemke, einem der Hauptentwickler der neuen Version 5.0 vom TYPO3. FLOW3 ist ein eigenständiges aspekt-orientiertes PHP-Framework, das als Basis für TYPO3 5.0 dient, aber auch unabhängig von TYPO3 verwendet werden kann, vergleichbar mit CakePHP oder Symfony.
Ich bin erst am Freitag morgen angereist und besuchte nach der Keynote (Ansprache) von Robert Lemke und Kasper Skårhøj die Präsentation über das radikal neue Interface von TYPO3 5.0, eine sich an grösstmöglicher Usability orientierende Admin-Oberfläche mit sehr starken (Inline) Frontend Editing Funktionen. Im Gegensatz zu Version 4.0 von TYPO3 wurde für die neue Version hier zuerst ein Konzept und Wireframe ausgearbeitet, welches dann von Robert Lemke und den anderen 5.0-Entwicklern umgesetzt werden soll.
Hier sehen Sie drei Wireframes, die bei der Präsentation gezeigt wurden.
Weitere Wireframes findet man auf der User Interface for TYPO3 5.0 Webseite.
In Benjamin Macks Vortrag The Road to TYPO3 4.4 wurde klar, dass der 4.x-Zweig nicht auf neue Funktionen aus ist (abgesehen vom Zurück-Portieren gewisser 5.0 Elemente), sondern auf die Bereinigung von Bugs, nichts desto trotz aber noch einige Jahre neben der Verison 5.0 existieren wird.
Jochen Rau ging in seiner Präsentation Get into the FLOW with Extbase darauf ein, wie Extbase die Lücke zwischen TYPO3 4.0 und 5.0 schliessen wird. So wird es möglich, für TYPO3 4.0 Extensions zu programmieren, die sich an den MVC-Paradigmen (im Gegensatz zu sog. Spaghetti-Code) orientieren. Jochen zeigte am Beispiel eines Blogs wie einfach es ist, eine Extension zu programmieren – noch einfacher als mit Kaspers Extension Kickstarter.
Vor dem Mittagessen besuchte ich dann noch die Präsentation zu templ8r, einem Template-Wizard auf der Basis von 960.gs, einem sehr kompakten und einfach zu erlernenden CSS-Framework. Das trifft sich sehr gut, da ich bereits erste Erfahrungen mit 960.gs gemacht habe und selbst auch davon begeistert bin. Ich hatte zuvor viel mit YAML für TYPO3 gearbeitet, doch das sehr komplexe und modular aufgebaute CSS ist in manchen Fällen aufwändig zu debuggen und erfordert eine längere Einarbeitungszeit.
Sebastian Kurfürsts Präsentation des neuen Fluid Template Systems für TYPO3 5.0 (auch für 4.0 verwendbar) war etwas technischer als erwartet, zeigte aber erneut, dass TYPO3 auf grösstmögliche Flexibilität und Erweiterbarkeit aus ist und dass die TYPO3 Core Entwickler sehr innovativ sind und sich nicht mit existierenden Frameworks zufrieden geben, wenn dieses den Ansprüchen nicht gerecht werden.
In einer Birds of a Feather Session mit Olivier Dobberkau und Ingo Renner am Nachmittag, wurde ein Ersatz für die Indexed Search Extension präsentiert, welche auf Apache Solr basiert und in Kürze in einer Community Version im TER veröffentlicht wird. TYPO3 Solr ermöglicht eine individuellere Konfiguration der Auswertung von Suchergebnissen und ist auch besonders geeignet, wenn es auf Performance ankommt, sprich wenn mehr als 500 Webseiten/Dokumente (skalierbar bis zu mehreren Millionen) indiziert werden sollen.
Mein erster Besuch bei der TYPO3 Konferenz 2009 war definitiv die Reise wert, neben vielen guten Präsentationen und Einblicken in die Zukunft von TYPO3, habe ich Jan Christe, Andy Lenz und Martin Herr vom T3N-Magazin, sowie Ben van ‹t Ende, einen alten TYPO3-Hasen, den ich nur von den TYPO3 Mailing Listen und Facebook kannte, persönlich kennen gelernt.
TYPO3 rocks!
Schreibe einen Kommentar