Swiss Online Marketing Messe 2011

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Kreative Frage mit Gewinnspiel in der Mitte dieses Artikels!

Vor zwei Jahren hatte ich die Swiss Online Marketing Messe im Puls 5 in Zürich bereits einmal besucht. Nachdem ich letztes Jahr nicht anwesend war, wollte ich dieses Jahr zumindest mal kurz vorbei schauen, vor allem deshalb weil wir uns auch bei Openstream intensiver mit dem Thema Online Marketing beschäftigt haben, um unsere osCommerce und Magento Shop Kunden besser beraten zu können.

Das Puls 5 ist eine ehemalige Giessereihalle und hat ein spezielles Ambiente, der relativ hohe Geräuschpegel erschwert allerdings bei Vorträgen das akkustische Verstehen. Ich hatte die Location anfangs für das erste Meet Magento im November 2011 in Zürich in Erwägung gezogen, mein Besuch heute bestätigte mir allerdings die Tatsache, dass Vorträge mit über 200 Teilnehmern und Ausstellern alle auf der gleichen Fläche nicht sehr sinnvoll sind. Wir werden sicherlich eine geeignetere (und günstigere) Location finden.

Stephan Noller über die Zukunft des digitalen Marketings
Stephan Noller über die Zukunft des digitalen Marketings

Zu persönlichen Gesprächen kam es dieses Mal nicht, da ich nur am Nachmittag Zeit hatte und mir 2 Podiumsdiskussionen und einen Vortrag anhören wollte, obwohl ich mich eigentlich gerne mit einer der zahlreichen Newsletter Marketing Agenturen unterhalten hätte. Da wir uns bei Openstream schon vor einiger Zeit für die On-Demand Lösungen MailChimp und CleverReach entschieden haben und mit beiden sehr zufrieden sind, gibt es eigentlich auch keinen Grund nach etwas anderem zu suchen. Das einzige was ich gerne diskutiert hätte, wäre die Beschaffung neuer E-Mail Adressen gewesen. Manche Agenturen bieten ja auch gleich die Adresslisten mit an. Nachdem ich mich allerdings während meines ersten Besuch 2009 mit einem vorarlberger Anbieter unterhalten hatte und dessen E-Mail Follow-Up Versuch im Spam landete, war ich leicht misstrauisch.

Frage und Gewinnspiel an die Leser dieses Artikels:

Welche Möglichkeiten halten Sie für am geeignetsten, um neue Kontakte für’s Newsletter Marketing zu generieren? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar, wenn Sie eine kreative Idee auf Lager haben oder selbst gute Erfahrungen in einem bestimmten Bereich gesammelt haben. Den besten und kreativsten Kommentar prämieren wir mit einem Commerce Cubes Poster im Wert von CHF 40.-!

Commerce Cubes Poster
Commerce Cubes Poster

Zurück zu den Podiumsdiskussionen: Digitales Marketing im Bereich Fashion, moderiert von Catrin Rubenson, Geschäftsführerin der TradeDoubler AG in der Schweiz. Die Präsentation kam mir persönlich wie ein grosser Werbeblock vor, dennoch geschmückt mit ein paar interessanten Zahlen und den sympathischen Ausführungen von Benjamin Boltner, E-Commerce Leiter bei Madeleine Mode , der mit dem Affiliate Marketing von TradeDoubler 20-25% seines Umsatzes generiert. TradeDouble bietet flexible Vergütungsmöglichkeiten: pro Klick, pro Bestellung, pro Lead. Bei Madeleine beteiligt man die Partner mit 9-12% des Warenkorbwerts, bezahlt aber weder für Banner Impressionen, noch für Klicks. Es handelt sich hier also um eine sehr gut kontrollierbare Werbemassnahme.

Der Keynote Vortrag von Stephan Noller über Data Privacy in a Digital Age – Datenschutz, Selbstregulierung und die ePrivacy Direktive war dann wieder sehr sachlich und kompetent. Stephan Noller ist Chairman des Policy Committe des IAB Europe und Geschäftsführer der nugg.ad AG, welche sich als europäischen Leader im Targeting bezeichnet. Bis heute dachte ich, es wäre nur mit Facebook möglich, ein Targeting nach Alter, Geschlecht und sonstigen Interessen durchzuführen, die Analyse von Cookie Daten in Real Time ermöglicht scheinbar fast die gleichen Möglichkeiten. Predictive Behavioral Targeting nennt sich das ganze dann. In seiner Funktion als Vorsitzender des ePrivacy Direktiven Kommittees, hat Stephan Noller als Vertreter der Industrie, für die Legislative in Brüssel eine Selbstregulierung ausgearbeitet, die einen generellen Opt-In für Cookies verhindern möchte, was solche Möglichkeiten dann nur noch geschlossenen Platformen wie Facebook ermöglichen würde.

Für diejenigen, die nicht so genau wissen, was ein Cookie ist, hier ein kurzer Erklärungsversuch: Beim Besuch eines Online Shop speichert dieser gewisse Informationen (temporärer Warenkorb, Zeit Ihres letzten Besuchs, etc.) in einer Datei auf Ihrem Rechner, welche als Cookie bezeichnet wird. Dies ist momentan noch sehr intransparent, so dass man bei einem Blick in den Ordner, in welchem sich diese Cookies befinden meist nur kryptische Dateinamen findet, die nicht zu erkennen geben, von welcher Webseite oder welchem Webshop diese stammen. Ein Ziel der selbstregulierenden Direktive ist es, hier mehr Transparenz ins Spiel zu bringen, so dass der Benutzer sieht, welche Informationen eine Seite zwischenspeichert und diese gezielt unterbinden oder löschen kann.

Podiumsdiskussion: Das Social Web: Unternehmen als Gesprächspartner

Die Direktive muss nach voraussichtlicher Abnahme im Mai 2011 von den EU Mitgliedsstaaten individuell in das jeweilige Länderrecht umgesetzt werden. Für die Schweiz hat dies keine direkten rechtlichen Folgen, wie auch schon bei der E-Commerce Direktive, welche z.B. in Deutschland (im grossen Gegensatz zur Schweiz) sehr viel strenger vom Gesetzgeber eingefordert wird. Dennoch werden die Verbraucher längerfristig die gleiche Transparenz auch in der Schweiz einfordern und die Dienstleister, die hier bereits früh auf den Zug aufspringen, sind wie immer im Vorteil.

Zum Abschluss führte ich mir noch die Podiumsdiskussion Das Social Web: Unternehmen als Gesprächspartner zu Gemüte, in welcher Thomas Mauch von der Blogwerk AG Giancarlo Palmisiani zum Thema Newsletter Marketing, Jürg Stuker von Namics zum Thema Corporate Blogging und Sven Beichler von mySwissChocolate.ch zu deren über 17’000 Facebook Fans befragte. In der sehr spannenden Runde lernte man Dinge wie Selbstbeweihräucherung gehört auf die Firmenwebseite und nicht in den Firmenblog, sowie Authenzität kann man nicht delegieren. Jürg Stuker und Sven Beichler haben die Themen Blogging und Mircroblogging glaubwürdig verinnerlicht und haben damit sehr grossen Erfolg. Obwohl es mittlerweile schon Workshops und Kurse zu diesen Themen gibt, versteht man das Social Media Phänomen erst, wenn man daran Teil nimmt und es nicht als weitere Belastung im Tagesgeschäft betrachtet, sondern als notwendigen Kommunikationskanal des Internetzeitalters.

Weitere Beiträge zur Swiss Online Marketing 2011: