Payment Service Provider für Schweizer Onlineshops im Vergleich (Stand 2022)

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Dieser Artikel spiegelt den Stand 2022 wider. Es wurde bereits 2019 ein ähnlicher Vergleich in diesem Blog veröffentlicht. Den richtigen Zahlungsanbieter für einen Online-Shop zu finden, kann schwierig sein, ist aber immens wichtig. Damit es dir einfacher fällt, erhältst du in diesem Artikel einen ausführlichen Vergleich zwischen 8 Payment-Service-Providern.

Analysiert werden die grössten Payment-Service-Provider (PSP) für Schweizer Onlineshops sowie zwei kleinere Möglichkeiten – namentlich Datatrans, PayPal, Payrexx, PostFinance, Stripe, wallee, Worldline (Saferpay, ehem. SIX) und zahls.ch.

Dafür werden zuerst einige Begriffe geklärt, eine Kostenanalyse durchgeführt und anschliessend die einzelnen Anbieterinnen im Detail evaluiert. Zum Schluss erhältst du Informationen darüber, welcher Payment-Service-Provider sich für dich am besten eignet.

Inhaltsverzeichnis

Online Zahlungen: Theorie zum Verständnis

Um Zahlungen im Onlineshop zu akzeptieren, brauchen Händlerinnen und Händler einen Akzeptanzvertrag mit einem Acquirer und einen Processing-Vertrag, der mit einem Zahlungsanbieter abgeschlossen wird.

Was ist ein Payment-Service-Provider (PSP)?

Als Zahlungsanbieter, englisch Payment-Service-Provider, bezeichnet man Unternehmen, die sich um die technische Anbindung von Online-Bezahlmethoden bei Onlineshops kümmern. Statt mit vielen einzelnen Vertragspartnern muss ein Onlinehändler, wenn er sich für einen Zahlungsanbieter entscheidet, nur noch mit diesem Anbieter verhandeln, um die gewünschten Zahlungsmethoden, wie zum Beispiel Mastercard, Visa, PayPal, PostFinance und TWINT in seinen Shop zu integrieren.

Was ist ein Zahlungsmittel-Anbieter?

Ein Payment-Service-Provider stellt viele externe Zahlungsmittel zur Verfügung, mit welchen eine Transaktion durchgeführt werden kann. Unternehmen, die diese Option selbst anbieten, werden als Zahlungsanbieter bezeichnet. Dies kann in Kartenform sein wie MasterCard und VISA oder in Wallet Form wie Google Pay oder TWINT.

Was ist ein Acquiring- oder Akzeptanzvertrag?

Beim Acquiring geht es im Bankwesen um die Erwerbung von Vertragspartnern, die bereit sind, Zahlungen mittels Kreditkarte zu akzeptieren. Die sogenannte Acquiring Bank ist dabei das Kreditinstitut, welches die Kartenzahlungen für Händler abrechnet. Einen Akzeptanzvertrag können Händler mit Acquirern, wie beispielsweise Worldline, Concardis oder PostFinance abschliessen oder mit einem Payment Facilitator wie Payrexx.

Was ist ein Payment Facilitator?

Ein Payment Facilitator, auch Collecting PSP genannt, steht in unmittelbarem Kontakt zum Händler und verwaltet das Händlerkonto beim Acquirer. Der Payment Facilitator kann also den Akzeptanzvertrag im Namen des Acquirers unterzeichnen und erleichtert so die Einrichtung von Online-Zahlungen, weil der Händler weniger direkte Beziehungen pflegen muss.

Wie wählen Sie den richtigen Anbieter aus?

Entscheidend für Händler ist es, die Kosten so tief wie möglich zu halten. Wichtig dabei ist, dass die Einrichtungs- und monatlichen Kosten, wie auch die Transaktionsgebühren angesehen werden. Weiter sollte vor der Entscheidung geklärt werden, welche Bezahlmethoden und Tools für den Onlineshop benötigt werden. Je nach Anbieter werden alle wichtigen Zahlungsmethoden unterstützt und integrierte Tools sind vorhanden. Auch ist es von zentraler Bedeutung für Händler und deren Kunden, dass die Zahlungsabwicklung sicher abläuft. Die Einhaltung der PCI DSS Level 1 Standards ist dabei bedeutend.

Es empfiehlt sich, einen Zahlungsanbieter auszuwählen, der zusätzlich Acquirer oder Payment Facilitator ist, damit Händler einen einzigen Ansprechpartner für beides haben. Weitere wichtige Punkte sind der Kundensupport des Anbieters und das Angebot von Plugins zu bekannten Shoplösungen.

Kostenanalyse

Onlineshops mit einem monatlichen Umsatz von 20’000 CHF

Die Kostenanalyse zeigt die monatlichen Gebühren für kleinere Onlineshops mit einem Handelsumsatz von 20’000 CHF bei 200 Kreditkarten-Transaktionen pro Monat. Dies resultiert in einem durchschnittlichen Preis von 100 CHF pro Einkauf.

Preisberechnung

Um die Kostenanalyse durchzuführen, wurden jeweils die günstigsten Angebote der einzelnen Zahlungsanbieter für einen Handelsumsatz von 20’000 CHF pro Monat ausgesucht. Die Preisangaben sind grösstenteils den Webseiten der entsprechenden Payment-Service-Provider entnommen.

Anmerkungen

Im Diagramm sind allfällige Kosten für die Einrichtung nicht miteinbezogen.

Bis zu einem Umsatz von 5’000 CHF sind die Transaktionsgebühren im E-Commerce Large-Paket von Worldline inbegriffen. Transaktionen, welche dieses Volumen überschreiten, werden mit einer prozentualen Gebühr von 2 % und Fixkosten von 0.1 CHF belastet.

Beim Get-Started-Angebot von Datatrans kommen zusätzliche Acquiring-Kosten dazu. Da die prozentuale Gebühr nicht öffentlich ersichtlich ist, wurde ein Wert von 2 % angenommen (Mittelwert aller anderen Anbieter).

Fazit: Kosten für kleinere Onlineshops

Die niedrigsten Gebühren hat man mit Payrexx, dicht gefolgt von wallee. Mit Kosten von 790 CHF ist PayPal für Onlineshops mit diesem Volumen am kostspieligsten. Der absolute Preisunterschied zwischen Payrexx und PayPal beträgt 421 CHF. Folglich sind die Kosten beim günstigsten Zahlungsanbieter Payrexx um mehr als 50 % niedriger als beim teuersten Angebot.

Onlineshops mit einem monatlichen Umsatz von 100’000 CHF

Die Kostenanalyse zeigt die monatlichen Gebühren für mittelgrosse Onlineshops mit einem Handelsumsatz von 100’000 CHF bei 1’000 Kreditkarten-Transaktionen pro Monat. Der durchschnittliche Wert einer Transaktion ergibt folglich 1’000 CHF.

Preisberechnung

Um die Kostenanalyse durchzuführen, wurden jeweils die günstigsten Angebote der einzelnen Zahlungsanbieter für einen Handelsumsatz von 50’000 pro Monat ausgesucht. Die Preisangaben wurden grösstenteils den Webseiten der entsprechenden Payment-Service-Provider entnommen.

Anmerkungen

Im Diagramm sind allfällige Kosten für die Einrichtung nicht miteinbezogen.

Bis zu einem Umsatz von 5’000 CHF sind die Transaktionsgebühren im E-Commerce Large-Paket von Worldline inbegriffen. Transaktionen, welche dieses Volumen überschreiten, werden mit einer prozentualen Gebühr von 2 % und Fixkosten von 0.1 CHF belastet.

Beim Scale-Now-Angebot von Datatrans kommen zusätzliche Acquiring-Kosten dazu. Der Durchschnittswert des ersten Diagramms wurde um 0.5 % reduziert.

Fazit: Kosten für mittelgrosse Onlineshops

Payrexx ist mit Kosten von 1’549 CHF pro Monat der günstigste Anbieter, gefolgt von wallee. Für mittelgrosse Onlineshops deutlich teurer als die anderen Anbieter sind PayPal und Stripe. Payrexx ist 2’401 CHF günstiger als der kostspieligste Anbieter PayPal, was einen prozentualen Preisunterschied von 60 % ausmacht.

Für grosse Onlineshops wurde keine Berechnung durchgeführt, da die meisten Zahlungsanbieter jeweils nicht öffentliche Sonderkonditionen für grössere Kunden anbieten – dazu gehören Datatrans, Payrexx, Stripe, wallee, Worldline und zahls.ch.

Übersichtstabelle

Wenn du einen Onlineshop betreibst, ist es von hoher Bedeutung, dass du eine Vielfalt von verschiedenen Zahlungsmittel anbieten kannst. In der Tabelle siehst du, welcher Zahlungsanbieter welche Mittel zur Verfügung stellt. Die gängigsten Mittel in der Schweiz sind aufgelistet.

Im zweiten Teil siehst du, mit welcher Software du deinen Shop aufbauen kannst. Neben den bekannten Lösungen gibt es auch einige Anbieter, die ein eigenes Shopsystem zur Verfügung stellen, dessen Einrichtung keine Programmierkenntnisse erfordert. In der Tabelle sind solche Angebote in der Zeile “Integrierte E-Commerce-Tools” zu finden. Dieses Tool ermöglicht das einfache Erstellen eines Shops für Produkte, Gutscheine, Abos oder Spenden.

Zuletzt findest du eine Übersicht der öffentlich zugänglichen Bewertungen der Unternehmen auf Google. Wichtig ist auch die Anzahl der Bewertungen, die ein breiteres Meinungsbild darstellen können.

Alle Zahlungsanbieter im Detail

Payrexx: Payment Facilitator mit integrierten E-Commerce-Tools

Payrexx ist sowohl Zahlungsanbieter, wie auch Payment Facilitator und stellt damit als All-in-One-Lösung durch ein günstiges Preismodell und die Anzahl an Zahlungsschnittstellen und E-Commerce-Tools eine moderne und benutzerfreundliche Option dar. Mit den vielfältigen Tools, wie Zahlungslink, One Page Shop mit eigener URL, virtuelles Terminal, QR-Pay und digitalen Rechnungen erfüllt Payrexx die individuellen Anforderungen nahezu jedes Händlers. Payrexx eignet sich für den Verkauf von Produkten, Dienstleistungen, Online-Tickets oder Gutscheinen ebenso wie für den Einzug von Mitgliedsbeiträgen oder die Durchführung von Spendenprojekten. Dank der 30-tägigen Testphase kann die Plattform kostenlos getestet werden. Payrexx hat eine durchschnittliche Google Bewertung von 4.5 aus 5 Sternen bei insgesamt 96 Bewertungen.

VorteileNachteile
✓ kostengünstigster Anbieter
✓ zahlreiche Zahlungsmethoden
✓ alle Schweizer Zahlungsmittel
✓ einziger Anbieter mit WIR Pay und Amazon Pay
✓ Marktplatz- und Plattformlösung
– Unternehmen erst seit 2015 im Markt
– Bekanntheitsgrad mittel

Preisübersicht von Payrexx

LizenzSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
CheckoutCHF 15.-2.5 %* + CHF 0.30
StarterCHF 19.-2.4 %* + CHF 0.30
PlusCHF 29.-2.2 %* + CHF 0.20
ProCHF 49.-1.7 %* + CHF 0.20
* Vorzugskonditionen zwischen 1.7 % und 1.3 %

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Da jeder Händler eine Payment-Website mit eigener Internetadresse erhält, sind weder eine Integration noch Programmierkenntnisse notwendig. Wenn du bereits einen Shop hast, kannst du die Zahlung mit einem der kostenlos erhältlichen Plugins aktivieren.

PostFinance Checkout All-in-One: eine vollumfängliche
E-Payment-Lösung

PostFinance geniesst in der Schweiz eine grosse Kundenakzeptanz. PostFinance Checkout ist eine Zahlungslösung, die alle gängigen Zahlungsmittel (PostFinance E-Finance, PostFinance Card, TWINT sowie Visa und Mastercard) wie auch diverse Shop Plugins anbietet. Die unten aufgeführten Preise beinhalten bereits alle Kosten für Zahlungsanbieter und Acquiring, da keine zusätzlichen Verträge erforderlich sind. PostFinance bietet zudem die Möglichkeit, den Anbieter während 30 Tagen in einem Simulationsmodus zu testen.

VorteileNachteile
✓ Integration der Plugins wird gegen Aufpreis übernommen
✓ zahlreiche Shop Plugins
– Neue Zahlungsmethoden wie Apple Pay und Google Pay nicht unterstützt

Preisübersicht von PostFinance Checkout All-in-one

Umsatz pro WocheSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
bis 2’499.-CHF 249.-CHF 14.902.9 %
ab 2’500.-CHF 249.-CHF 14.902.6 %
ab 5’000.-CHF 249.-CHF 14.902.3 %

Was müssen die Händler für die Integration tun?

PostFinance Checkout steht allen Unternehmen mit Sitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein zu, die ein Geschäftskonto in CHF bei PostFinance haben.

Worldline (ehemals SIX Payments): Acquirer und Zahlungsanbieter

Worldline bietet sowohl Acquirer wie auch Zahlungsanbieter Services an und stellt deswegen die Angebote meistens im Paket zur Verfügung. Mit dem SIX goCard E-Commerce-Paket können Zahlungen direkt über ein Zahlfenster abgewickelt werden. Überweisungen sind in mehr als 20 Währungen möglich. Dementsprechend kann der Kunde relativ frei entscheiden, in welcher Währung er bezahlen möchte. Dies auch, weil Worldline, wie auch die meisten anderen Zahlungsanbieter, die sogenannte dynamische Währungsumrechnung, englisch Dynamic Currency Conversion DCC, zur Verfügung stellt. Ausserdem bietet Worldline diverse Zahlfunktionen an, wie beispielsweise die Nachbelastung oder die Buchung von Teilbeträgen. Worldline hat eine durchschnittliche Google Bewertung von 2.4 aus 5 Sternen bei insgesamt
237 Bewertungen.

VorteileNachteile
✓ Zahlungsanbieter und Acquirer
✓ hohe Bekanntheit
✓ Traditionelle Plattform
– hohe monatliche Fixkosten
– kostspielige Währungsumrechnung
– wurde ins Ausland verkauft

Preisübersicht von Worldline

Bis zum gewählten Umsatz sind die Transaktionsgebühren in den monatlichen Fixkosten enthalten. Alle Transaktionen die dieses Volumen überschreiten, werden mit den Konditionen der letzten Spalte belastet.

Umsatz pro MonatSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
bis 1’000.-CHF 75.-2.0 % + CHF 0.10
bis 3’000.-CHF 114.-2.0 % + CHF 0.10
bis 5’000.-CHF 152.-2.0 % + CHF 0.10

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Es werden keine Programmierkenntnisse benötigt. SIX goCard ist nach eigener Aussage speziell geeignet für bestehende E-Commerce-Lösungen und statische Webseiten

Datatrans: Anbieter mit viel Erfahrung

Datatrans ist der grösste Anbieter in der Schweiz und kann sowohl als externe Zahlungsmöglichkeit (externes Bezahlfenster) als auch durch eine Implementation (über API
im Shop-Layout) direkt eingebunden werden. Mit den Datatrans Payment Pages haben Händler mit einer einzigen Integration Zugriff auf sämtliche Zahlungsmittel. Datatrans Secure Fields fügen sich nahtlos in das Design ein und helfen, die Conversion-Rate der Händler zu verbessern. Ausserdem hat man bei diesem Anbieter ebenfalls die Möglichkeit, ein Testkonto zu erstellen. Datatrans hat eine durchschnittliche Google Bewertung von 4.9 aus 5 Sternen bei insgesamt 14 Bewertungen.

VorteileNachteile
✓ jahrelange Erfahrung
✓ grosse Unternehmen wie die SBB nutzen den Anbieter
✓ Massgeschneidertes Angebot für grössere Unternehmen
– Händler müssen mehrere Verträge abschliessen
– keine integrierten E-Commerce-Tools

Preisübersicht von Datatrans

Die monatlichen Kosten und die Transaktionsgebühren sind auf der Webseite ersichtlich, die Setup-Kosten sind dort nicht zu finden. Zusätzlich zu den Kosten von Datatrans fallen externe Acquiring-Gebühren von etwa 2 % an. Wichtig zu beachten ist, dass die Minimalverrechnung pro Monat CHF 290 beträgt (ohne externe Acquiringkosten).

LizenzSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
Get Started495.-CHF 20.-CHF 0.29
Scale Now975.-CHF 125.-CHF 0.29

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Entweder benötigst du Entwicklerkenntnisse oder du implementierst ein Standard Shopsystem. Da Datatrans weder Acquirer noch Payment Facilitator ist, benötigen Händler Akzeptanzverträge mit anderen Acquirern.

PayPal: ein internationaler Zahlungsanbieter

PayPal ist eine einfache Lösung für Shop-Betreiber, kostet aber bei grösseren Bestellmengen auf Dauer mehr. Zahlungslink und E-Mail-Rechnungen wie auch diverse Plugins stehen zur Verfügung. Laut eigenen Angaben hat der Payment Facilitator PayPal mehr als 240 Millionen aktive Nutzer und bietet die Möglichkeit, Zahlungen in über 100 Währungen durchzuführen. PayPal ist kein schweizerisches Unternehmen, sondern hat Sitze in San José wie auch in Luxemburg. Da PayPal ein internationaler Anbieter ist, kann ein Händler aus einer Vielzahl an verschiedenen Sprachen die gewünschte auswählen. PayPal hat eine durchschnittliche Google Bewertung von 1.8 aus 5 Sternen bei insgesamt 6 Bewertungen.

VorteileNachteile
✓ keine Setup-Kosten
✓ keine monatlichen Fixkosten
✓ Integration der Plugins wird von Partneragenturen angeboten
– keine PostFinance Card, PostFinance E-Finance und TWINT Unterstützung
– hohe Transaktionsgebühren
– weltweiter Konzern – kein persönlicher Kontakt

Preisübersicht von PayPal Schweiz

PayPal verlangt keine Einrichtungsgebühr sowie auch keine monatlichen Abonnementkosten. Die Kosten pro Transaktion belaufen sich auf 3.4 % des Transaktionsvolumens und 0.55 CHF Transaktionsgebühr.

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Um PayPal zu nutzen, müssen Händler Unternehmensinformationen wie auch eine Handelsregisternummer angeben. Entwicklerkenntnisse werden keine benötigt.

Stripe: Anbieter für Entwickler

Stripe bietet entwicklerfreundliche Tools für die Anbindung der Zahlungsanbieter-Services an verschiedene Web- und Mobile Apps mit modernem Design an. Es ermöglicht Kreditkartenzahlungen und bietet auch einige andere bekannte Zahlungsmethoden, wie Alipay. Stripe ist, wie auch Payrexx und PayPal, ein Payment Facilitator. Grundsätzlich ist dieser Anbieter aufgrund der Preise vor allem für kleinere Onlineshops attraktiv.

VorteileNachteile
✓ keine Setup Kosten
✓ keine monatlichen Fixkosten
✓ niedrigere Transaktionsgebühren als PayPal
– keine PostFinance Card, PostFinance E-Finance und TWINT Unterstützung
– Amerikanischer Konzern

Preisübersicht von Stripe

Die Transaktionsgebühren betragen 2.9 % und 0.3 CHF pro Transaktion. Es fallen weder einmalige Einrichtungskosten noch fixe monatliche Gebühren an. Für Rückerstattungen werden keine zusätzlichen Gebühren verlangt.

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Die Händler müssen für die Implementierung Entwickler-Know-How besitzen. Ausserdem wird für die Verifizierung ein gültiger Lichtbildausweis und eine Unternehmensnummer benötigt.

wallee: Omni-Pay-Anbieter aus der Schweiz

Walle ist ein Schweizer Zahlungsanbieter mit Sitz in Winterthur. Über 1’000 Kunden vertrauen diesem Unternehmen. Zahlungen können online entweder auf der Webseite integriert oder mittels Umleitung durchgeführt werden. Die Templates können mithilfe eines Ressourcen-Editors nach Belieben geändert werden und Plugins für verschiedene Shopsysteme sind auch vorhanden. Ein Testmodus steht ebenfalls zur Verfügung.

VorteileNachteile
✓ Eingebauter Ressource-Editor
✓ bietet Zahlungsterminals an
✓ grosse Anzahl an Integrationsmöglichkeiten
✓ automatisierte Buchhaltung
– Unternehmen erst seit 2017 im Markt
– Bekanntheitsgrad niedrig
– zusätzlicher Kreditkartenakzeptanzvertrag notwendig

Preisübersicht von wallee

LizenzSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
BasicCHF 19.951.7 % + CHF 0.18
BusinessCHF 69.901.7 % + CHF 0.10

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Um eine der vielen Integrationen nutzen zu können, sind Programmierkenntnisse notwendig.

zahls.ch: Neue Schweizer Zahlungslösung fürs Netz

zahls.ch ist ein Schweizer Anbieter, dessen Angebot sehr übersichtlich gestaltet ist. Neben klassischen Zahlungen stehen auch E-Commerce-Tools zur Verfügung. Dazu gehören Zahlungslink, digitale Rechnungen, Online-Terminal und eine selbst konfigurierbare Zahlungsseite (kleiner Onlineshop). zahls.ch stellt alle Schweizer Zahlungsmittel und eine grosse Auswahl von ausländischen Zahlungsmethoden zur Verfügung. zahls.ch hat eine durchschnittliche Google Bewertung von 5 aus 5 Sternen bei insgesamt 10 Bewertungen.

VorteileNachteile
✓ E-Commerce-Tools
✓ alle Schweizer Zahlungsmittel
✓ Kostenlose Version erhältlich
✓ Persönlicher Support
✓ moderne Zahlungsplattform
✓ Self-Service Onboarding
– Unternehmen erst seit 2020 im Markt
– Bekanntheitsgrad niedrig

Preisübersicht von zahls.ch

LizenzSetup-KostenMonatliche KostenTransaktionsgebühren
Einsteiger2.9 % + CHF 0.30
FortgeschritteneCHF 15.-2.6 % + CHF 0.30
ProfisCHF 29.-2.3 % + CHF 0.30
ExpertenCHF 49.-2.0 % + CHF 0.30

Was müssen die Händler für die Integration tun?

Programmierkenntnisse sind nicht notwendig, um zahls.ch zu nutzen. Im Gegenteil – Du kannst mit dem integrierten Tool ganz einfach einen Online-Shop erstellen. Der
Verifizierungsprozess umfasst die Vorlage eines Lichtbildausweises und, falls vorhanden, die Eintragung ins Handelsregister.

Fazit: Welcher Zahlungsanbieter eignet sich für Sie?

Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit kostengünstigen Optionen anzufangen und anschliessend auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und allenfalls zu erweitern. Für junge und digitale Unternehmen eignet sich Payrexx vor wallee, Worldline und Datatrans. Kostenführer bei mittelgrossen Onlineshops ist Payrexx gefolgt von wallee. PayPal dagegen verlangt relativ hohe Transaktionsgebühren und bei Worldline fallen teure monatliche Fixkosten an.

Natürlich sind nicht nur die Preise zu beachten, sondern auch der Funktionsumfang und unterstützende Dienstleistungen. Die vielfältigsten und nützlichsten Tools bieten Payrexx und zahls.ch.

Mit über 200 Zahlungsmitteln (mittels integrierter Drittanbieter) steht bei Payrexx die grösste Breite an Zahlungsmethoden zur Verfügung, gefolgt von Datatrans mit über 40 verschiedenen Zahlungsmitteln.

In Bezug auf die Einfachheit der Installation übertreffen PayPal, Payrexx und zahls.ch die anderen Zahlungsanbieter. Im Allgemeinen ist Stripe in seiner Implementierung umfassender als die anderen Anbieter. Bei PostFinance benötigen Sie für die Installation der Plugins fortgeschrittene Entwicklerkenntnisse.

Die Möglichkeit, den Anbieter und seine Funktionen in einer kostenlosen Phase zu testen, ist für den Händler von grossem Vorteil, denn so kann er sicherstellen, dass der Zahlungsanbieter seinen Bedürfnissen entspricht. Datatrans, Payrexx, PostFinance, wallee, Worldline und zalhs.ch ermöglichen den Kunden, den Anbieter zu testen.

Am meisten Erfahrungen im Bereich des Payment Service Providing haben Datatrans, PostFinance und Worldline.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich lohnt, bei der Wahl eines Zahlungsanbieters nicht nur auf die grossen und bekannten Anbieter zu schauen, sondern auch ein Auge auf die neuen digitalen Zahlungsanbieter zu haben. Denn diese sind oft günstiger, bieten aber dennoch eine Vielfalt an Tools an und können auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Händler eingehen. Für kleinere und mittlere Shops sind Payrexx und wallee sehr gut geeignet, wobei es sich für grössere Unternehmen lohnen kann, sich bei den grösseren Anbietern umzusehen, die über viel Erfahrung verfügen. Grundsätzlich gehört Payrexx in den Bereichen Preis, Vielfalt und Einfachheit klar zu den Spitzenreitern.

Quellen

Datatrans, PayPal, Payrexx, PostFinance, Stripe, wallee 1, wallee 2, Worldline, zahls.ch.

Rechtliches (Stand Februar 2022)

Wir übernehmen keinerlei Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder Qualität der auf dieser Internetseite zur Verfügung gestellten Daten und Informationen. Insbesondere ist es wichtig, dass Sie sich die Informationen über die Preise und allfällige Zusatzkosten bei den jeweiligen Anbietern einholen

Credits

  • Beitragsbild Klein Titlis, Engelberg von Kent Tupas
  • Autorin & Autor: Sven Otziger, Payrexx AG und Priscilla Wyss, ehemals Payrexx AG
  • Dieser Artikel als PDF

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