Da es leider dieses Jahr nicht mehr geklappt hat mit einer Meet Magento Roadshow in Zürich, nehme ich heute an der ersten Meet Magento Roadshow in Stuttgart teil, nur 2 1/2 Stunden von Zürich. 2011 tritt Meet Magento erstmals die Reise in mehrere deutsche Städte an und wird dort als Halbtagsveranstaltung ausgetragen – in München, Hamburg, Köln, Berlin, Stuttgart und Frankfurt.
Ungefähr 40-50 Teilnehmer fanden sich zur Keynote von Michel Goossens ein, welcher noch bis im Februar 2012 als Vice President und General Manager für Magento Europa fungiert und dann von seiner Nachfolgerin Kathleen Claes abgelöst wird.
In seiner Übersicht über das Magento Ökosystem wunderte ich mich teilweise über die Formulierungen zur Positionierung der Magento Community Version, welche offenbar nicht für professionelle Anwender gedacht sein soll und lediglich als Basis für die Enterprise Version diene. Es entstand ein wenig der Eindruck als würde man versuchen, die Community «auszubeuten». Die Magento Community Edition mit all Ihren Händlern quasi als Versuchskanninchen für die eigentlich wichtigen E-Commerce Händler.
Auf meine Frage nach Migrationsmöglichkeiten von Magento Go (eine von Magento selbst gehostete Software as a Service Platform) auf Magento Community erfuhr ich, dass Magento Go auf der Magento Enterprise Version basiert und deshalb eine Migration von Go auf Enterprise mehr Sinn mache, als auf die Community Edition. Persönlich sehe ich auch hier für KMU eher Sinn in einer Migration von Go auf Community Edition. Nu ja, so teilen sich hier eben die Meinungen. Developer versus Sales?
Michel erklärte weiterhin, dass der TCO (Total Cost of Ownership, deutsch: Gesamtbetriebskosten) der Enterprise Edition niedriger sei als der TCO der Community Edition zuzüglich notwendiger Funktionsanpassungen, welche ja in der Enterprise Edition bereits enthalten seien. Ich denke allerdings nicht, dass diese Schlussfolgerung immer zutreffend ist. Für viele KMU ist der TCO der Community Edition inklusive Anpassungen immer noch einiges günstiger.
Ich interpretiere diese Aussage mal entweder als reines Verkaufsargument für Enterprise Lizenzen oder als Unwissenheit darüber, dass es auch KMU auf dieser Welt gibt, die anfangs weniger als eine Million Schweizer Franken Umsatz machen. Ja, es gibt Sie wirklich, das ist keine Untertreibung. Ehrlich.
Im weiteren Verlauf der Keynote wurde dann auch ganz im Sinne der Enterprise Version mit den Big Players geprahlt wie z.B. ZENNI, einem Online Shop für Brillen, welcher ca. 4000-5000 Bestellungen pro Tag verarbeitet, seit der Migration auf Magento 30% mehr Bestellungen hat und bis zu 80’000 einmalige Besucher pro Tag.
Die Swatch Gruppe hat die Online Shops Ihrer Marken Longiness und Tissot ebenfalls mit Magento realisiert und scheinbar beschlossen auch weitere Shops auf Basis von Magento zu realisieren. Nestlé setzt ebenfalls für Nespresso in einigen Ländern Magento ein und möchte dies auch für weitere Brands tun.
Im Anschluss an Michel Goossens gab Corrado Tomassoni, Manager EMEA Developer Network, eine kurze Einführung in die neue X.Commerce Plattform (siehe auch Magento als Teil der eBay X.Commerce Platform).
Björn Kraus von Phoenix Media präsentierte anschliessend die PageCache powered by Varnish Extension, welche für die Magento Community Edition ab morgen kostenlos auf Magento Connect verfügbar sein wird! Ein echter Geheimtipp für alle Magento Shopbetreiber und natürlich auch für uns als Magento Hosting Provider. Die Präsentation hat mich sehr angesprochen, da Sie auch auf technische Details einging und somit auch an Entwickler gerichtet war. Von einem Entwickler für Entwickler.
Im weiteren Verlauf des Tages geht es dann wohl weniger um Technisches, sondern um die Themen Rechnungszahlung (BillSAFE und Billpay), Fullfillment (pixi), Payment im Allgemeinen (Payone) und E-Mail Marketing (Emailvision). Die üblichen «Verdächtigen» also 😉
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