Weder Google Analytics 4 noch Matomo Analytics nutzen Fingerprinting, eine Methode des Trackings, bei der Informationen über den Browser und das Gerät von Nutzerinnen und Nutzern gesammelt wird, um ein eindeutiges Profil zu erstellen.
Ab dem 1. September 2023 gelten in der Schweiz das revidierte Datenschutzgesetz (DSG) und die neuen Ausführungsbestimmungen in der Datenschutzverordnung (DSV) sowie der Verordnung über Datenschutzzertifizierungen (VDSZ). Das aktualisierte DSG und die zugehörigen Verordnungen sorgen für einen besseren Schutz persönlicher Daten, indem sie den Datenschutz an technologische Entwicklungen anpassen, die Selbstbestimmung über persönliche Daten stärken und die Transparenz bei der Beschaffung von Personendaten erhöhen.
Unterschiede zur EU
Der Bundesrat hat den Entwurf der DSV geändert, um auf das Feedback zu den Ausführungsbestimmungen einzugehen. Die Modalitäten zum Auskunftsrecht wurden vereinfacht und die Dokumentationspflicht gestrichen. Im Bereich der Datensicherheit hat der Bundesrat die Dauer zur Aufbewahrung der Protokolle über die Datenbearbeitung auf mindestens ein Jahr festgelegt und eine neue Bestimmung zur Harmonisierung der Schutzziele im Bereich der Datensicherheit eingefügt.
Das neue Datenschutzrecht soll den Wirtschaftsstandort Schweiz stärken, indem es die Vereinbarkeit mit dem europäischen Recht sicherstellt und die Ratifizierung der modernisierten Datenschutzkonvention 108 des Europarats ermöglicht.
Google Analytics
Google Analytics ist ein weit verbreitetes und leistungsstarkes Webanalyse-Tool, das von Unternehmen und Websites genutzt wird, um Informationen über das Nutzerverhalten, die Traffic-Quellen und die Leistung ihrer Webseiten zu sammeln. Diese Daten helfen dabei, die Nutzererfahrung zu optimieren, Marketingkampagnen auszuwerten und strategische Entscheidungen zu treffen.
Ab dem 1. Juli 2023 werden in standardmässigen Universal Analytics-Properties keine Daten mehr verarbeitet. Google Analytics 4 ist die nächsten Generation von Analytics, mit der ereignisbasierte Daten von Websites und Apps erhoben werden.
- Erhebung von Website- und App-Daten für ein besseres Verständnis des Kaufprozesses
- Verwendung ereignisbasierter statt sitzungsbasierter Daten
- Datenschutzeinstellungen wie Analysen ohne Cookies sowie Verhaltens- und Conversion-Modellierung
- Prognosefunktionen für Orientierungshilfen ohne komplizierte Modelle
- Direkte Einbindung in Medienplattformen für mehr Interaktionen mit deiner Website oder App
Um Google Analytics datenschutzkonform zu nutzen, mussten Webseitenbetreibende bisher folgende Massnahmen ergreifen:
- Datenschutzerklärung: Sicherstellen, dass deine Webseite eine Datenschutzerklärung enthält, in der klar und verständlich erklärt wird, welche Daten gesammelt werden, wie sie verarbeitet werden und welche Rechte die Nutzerinnen und Nutzer hinsichtlich ihrer Daten haben.
- Anonymisierung von IP-Adressen: Aktiviere die IP-Anonymisierung in Google Analytics, um die letzten Ziffern der IP-Adressen der Nutzer zu löschen, bevor sie gespeichert oder verarbeitet werden.
- Datenverarbeitungsvertrag: Schliesse einen Datenverarbeitungsvertrag mit Google ab, um die Einhaltung der DSGVO bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch Google Analytics sicherzustellen.
- Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer: Hole vor dem Einsatz von Google Analytics die Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer ein, insbesondere in Bezug auf Cookies und Tracking-Technologien.
- Opt-Out-Möglichkeiten: Biete deinen Nutzerinnen und Nutzern eine Möglichkeit, das Tracking durch Google Analytics abzulehnen oder sich dagegen zu entscheiden (Opt-Out).
Indem Webseitenbetreibende diese Schritte befolgten, konnten sie Google Analytics nutzen und gleichzeitig die Datenschutzanforderungen erfüllen, um ihre Nutzerinnen und Nutzer besser zu schützen und rechtliche Risiken zu minimieren. Dies ändert sich mit Google Analytics 4.
Support für Google Analytics 4 Umstellung
Matomo Analytics
Alternativ gibt es auch Analysetools wie Matomo, Open Web Analytics, Countly, Plausible Analytics und Fathom Analytics, die bereits in der Vergangenheit weniger datenschutzrechtliche Bedenken aufgeworfen haben. Einige dieser Plattformen bieten kein umfängliches E-Commerce Conversion Tracking an, eine Methode zur Erfassung und Analyse von Benutzeraktionen auf einer E-Commerce-Website, um den Erfolg von Marketingmassnahmen, Verkäufen und Kundengewinnung zu messen und zu optimieren. Andere nutzen Programmiersprachen, welche bei gängigen Schweizer Shared Hosting Anbietern nicht so einfach nutzbar sind. Aus diesem Grund haben wir uns bei Openstream für Matomo Analytics als Alternative zu Google Analytics entschieden.
Deine Matomo Analytics Daten gehören zu 100 % dir, ohne dass externe Parteien Einblick nehmen und die Daten für Marketing oder andere Zwecke verwendet werden. Du hast es in der Hand, zu entscheiden, was mit deinen Daten geschieht, und die Privatsphäre deiner Website Besucherinnen und Besucher noch besser zu schützen. Wenn du genau weisst, was mit den Daten geschieht, und Massnahmen zum Schutz der Privatsphäre ergreifst, musst du deine Kunden auch nicht mit einem Cookie und einem Einwilligungsbanner zum Tracking abschrecken. Weitere Infos zum Cookie-freien Tracking mit Matomo auf Englisch.
Matomo Analytics für WordPress
Matomo On-Premise – gibt dir die vollständige Kontrolle. Nach dem Download bzw. Setup durch eine Web Spezialistin wie Openstream hast du 100%ige Kontrolle über deine Daten, da Matomo auf deinen eigenen Servern oder deinem eigenen Shared Hosting läuft. Du entscheidest, was damit passiert und wo du deine Daten speichern willst. Matomo hat absolut keine Möglichkeit, auf deine Daten zuzugreifen. Matomo Analytics für WordPress kann in der Regel sogar ganz ohne technische Kenntnisse mit weinigen Klicks eingerichtet werden.
Mehr als 1 Million Websites in über 190 Ländern nutzen Matomo. Das WordPress Plugin hat aktuell über 70’000 aktive Installation.
Das WordPress Plugin unterstützt ebenfalls WooCommerce, das beliebteste Webshop System unter Openstream Kundinnen und Kunden. Matomo kann natürlich auch mit anderen Content Management und E-Commerce Plattformen eingesetzt werden.
Fazit
Weder Google Analytics 4 noch Matomo Analytics nutzen Fingerprinting, eine Methode des Trackings, bei der Informationen über den Browser und das Gerät von Nutzerinnen und Nutzern gesammelt wird, um ein eindeutiges Profil zu erstellen. Beide sammeln Daten mithilfe von Event-Tracking und Client-seitigem Scripting. Dies ermöglicht die Erfassung von verschiedenen Daten, wie zum Beispiel Seitenaufrufen, Klicks, Interaktionen und benutzerdefinierten Ereignissen auf einer Website oder in einer App.
In Matomo Analytics können die gesammelten Daten auf einem eigenen Server gespeichert und verarbeitet werden, wodurch die Website Betreiberin eine umfassendere Kontrolle über die Datenspeicherung und -verarbeitung hat. Google Analytics hingegen speichert die gesammelten Daten auf den Servern von Google. Allerdings ermöglicht es die Integration von weiteren Google Diensten wie Google Search Console, welche weitere interessante Insights bietet.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen Google Analytics und Matomo Analytics von den spezifischen Anforderungen und Prioritäten ab. Falls du Fragen dazu hast, hinterlasse einfach einen Kommentar unten oder schreibe uns eine Nachricht.
Quellen
- Beitragsbild von Antonia Lombardi
- Portal der Schweizer Regierung: Neues Datenschutzrecht ab 1. September 2023
- KMU-Portal für kleine und mittlere Unternehmen: Neues Datenschutzgesetz (revDSG)
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