Zum Thema Charismating und aktive Markenbildung lud gestern das Unternehmerforum Radolfzell ein. Referent war Prof. Dr. Claudius A. Schmitz, Professor für Handel und Marketing an der Fachhochschule Gelsenkirchen. Er befasst sich intensiv mit Kreativforschung im Bereich Marktforschung, Käuferverhalten und Konsumtrends.
Polarisieren – aber bitte symphatisch
Im Vortrag selbst zog Prof. Schmitz dann sehr humorvoll Parallelen zwischen Flirtforschung und Marketing. Vor allem abstrakte Marketingfloskeln sind abzulegen, statt dessen empfiehlt er mit bildhafter Sprache zu polarisieren um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zugegeben, Polarisieren funktioniert in beide Richtungen, im «Kundenflirt»-Beispiel geht es jedoch darum zu bezaubern und die ganz persönlichen Merkmale in ein gutes Licht zu setzen ohne zu übertreiben.
Dass Symphatie in der Markenbildung und im Kundenkontakt eine wichtige Rolle spielt, ist bekannt, dass es mit ca. 68% zu 32% die Kompetenz überragt, das hat mich verblüfft. Klar, in Kombination ein unschlagbares Duo.
Als Beispiel zeigte Prof. Schmitz den brandaktuellen Clip von Coca-Cola
Geschichte(n) schreiben
Sich als Unternehmen und Team persönlich zeigen und mit Kunden in Dialog treten sind Erfolgsschlüssel. Über soziale Netzwerke direkt mit den Kunden kommunizieren, zuhören und persönlich antworten, das kommt gut an. Interne Geschichten und Gesichter zeigen und Referenzen sprechen lassen. Sich dabei offen, humorvoll und optimistisch zeigen ist wichtig.
Zudem gab es eine Übersicht über die aktuellen Trends:
Marketingtrends
- Mobile Commerce – der Anteil der Käufe über mobile Endgeräte steigt rasant
- Augmented Reality – die Verknüpfung der virtuellen und realen Welt wird immer dichter
- Design Konfiguratoren – individuelles Design ist Trumpf. Kunden lieben es, sich ihr Shirt, ihre Schokolade, ihr Möbelstück etc. aus verschiedenen Varianten selbst zusammenzustellen
- Retro – altes und Selbstgemachtes ist wieder in – individuell
- Back to StoreDesign – Atmosphäre und Verweilqualität ist Trend im Ladengeschäft, welches immer häufiger die Funktion eines Showrooms hat.
- Silversurfer – die Generation 50+ ist eigentlich auch schon lang im Gespräch, jedoch immernoch häufig nicht angemessen beachtet.
Zusammenfassen könnte man die Empfehlungen von Prof. Schmitz vielleicht so:
Begeistern und Bezaubern
Nichts leichter als das.
Mir geht es dabei so, dass die Theorie immer wieder vom Alltagstrott überholt wird. Später… nachdem ich dies und jenes erledigt habe, … dann werde ich Begeistern und Bezaubern. Kreative Freiräume im Alltag können dem entgegenwirken. Ein guter Plan.
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