Gopfried Stutz und Bitcoin Blitz

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Wenn eine Magento Entwicklerin in unserem WooCommerce Shop eine 2-Tages-Schulung über 861.60 CHF mit PayPal bezahlt nimmt sich PayPal davon stolze 29.85 CHF. Wenn das ein physisches Produkt wäre bei welchem PayPal die Gebühren für den Rückversand übernimmt, würde sich das bei einem kleineren Warenkorbwert evtl. noch rechnen. Bei digitalen Gütern wie einer Schulung ist diese Preispolitik aber sehr fragwürdig.

Die Magento Entwicklerin kann zwar bequem bezahlen, da sie nur ihren PayPal Login benötigt und nicht mühsam ihre Kreditkartendaten eingeben oder per E-Banking überweisen muss. Für den Online Shop Betreiber sind je nach Branche und Marge diese 3.4% (plus 0.55 CHF) aber gnadenlos überteuert. Für grenzüberschreitende Zahlungen sowie Währungsumrechnungen werden ausserdem zusätzliche Gebühren erhoben.

Mit den PayPal Vorzugskonditionen sieht es etwas besser aus, da wir aber in unserem eigenen Webshop nicht über 4000 CHF Umsatz monatlich machen und viele andere kleinere Shop Betreiber auch nicht, können wir davon nicht profitieren.

PayPal Vorzugskonditionen

  • 2,9% + 0.55 CHF (4’000 – 16’000 CHF)
  • 2,7% + 0.55 CHF (16’001 – 80’000 CHF)
  • 2,4% + 0.55 CHF (80’001 – 160’000 CHF)
  • 1,9% + 0.55 CHF (über 160’000 CHF)

In Euro sowie in Schwedischen Kronen für Händler aus Deutschland, der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein sind die PayPal Gebühren mit 1.9% (plus 0.35€) auch ohne Vorzugskonditionen deutlich günstiger.

  • 1.7% + 0.35€ (5’001 – 25’000€)
  • 1.5% + 0.35€ (über 25’000€)

Im Vergleich mit anderen in der Schweiz gängigen Gebühren und der Kryptowährung Bitcoin sieht das dann wie folgt aus.

Konditionen im Vergleich

Zur Kommission selbst kommt in der Regel noch eine weitere Gebühr hinzu, die sich bei den unterschiedlichen Payment Providern je nach Transaktionsvolumen unterscheidet. Bei PostFinance gibt es zudem die Möglichkeit einen Fixpreis pro Transaktion zu vereinbaren (4.50-6.00 CHF), was sich bei grossen Warenkörben durchaus rechnen kann. Neben der Kommission fallen je nach Payment Provider auch noch Setup und/oder Monatsgebühren an.

Acquirer Warenkorbwert Kommission % Kommission CHF
PayPal 861.60  3.4% 29.30
PostFinance 861.60  1.6-1.9% 13.80-16.40
SIX 861.60  1.8-4.5%  15.50-38.80
Bitcoin 861.60  0.27-0.34%  2.30-2.90

Am 21.12.2017 erlebte das Bitcoin Netzwerk einen historischen Hochpunkt für die Gebühren von 37 USD oder knapp 35 CHF, dies hat sich aber wieder einigermassen eingependelt. Je nachdem wie man seine Bitcoin Integration konfiguriert, wartet man 10 bis 60 Minuten auf die Bestätigung der Bezahlung und bezahlt aktuell dafür zwischen 2.30 und 2.90 CHF. Für einen Warenkorb von 861.60 CHF sind das gerade mal 0.27-0.34%.

Wartezeit Bitcoin Transaktionen

Je länger man wartet, desto sicherer ist die Transaktion.

Block Wartezeit Kommission USD Kommission CHF
1 10 Minuten 3.07 2.90
3 30 Minuten 2.85 2.70
6 60 Minuten 2.41 2.30

Stand 10.02.2018 via bitcoinfees.info

Micropayments für Bitcoin

Obwohl die aktuellen Bitcoin Transaktionsgebühren für mittelgrosse und grosse Warenkörbe bis zu 10 mal günstiger sind als mit den sonst gängigen Zahlungsarten, sind diese für ganz kleine Warenkörbe immer noch zu teuer. Aus diesem Grund und zur Skalierung des Bitcoin Netzwerks insgesamt, haben 57 Bitcoin Core Developer ihren Support für eine offizielle Capacity Increase Roadmap unterzeichnet, welche das sog. Lightning Network propagiert.

Im Lightning Network werden Transaktionen unmittelbar mit noch geringeren Gebühren ausgeführt. Als einer der Vorreiter in diesem Bereich hat das kalifornische Blockstream Lightning Charge ins Leben gerufen, eine entwicklerfreundliche Lösung für die Akzeptanz von Lightning Zahlungen.

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Lightning Charge und ein passendes WooCommerce Lightning Gateway sind bereits unter einer Open Source MIT Lizenz auf GitHub verfügbar. Im Blockstream Store ist es sogar bereits möglich Pullies und T-Shirts über das Lightning Network mit Bitcoin zu kaufen. Alex Bosworth berichtet sogar dass er seine Telefonrechnung über Lightning bei Bitrefill beglichen hat.

Fazit

Auch wenn du keine Micropayments in deinem Shop benötigst, solltest du dich mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen auseinander setzen, denn immer mehr Shop Betreiber nehmen Kryptowährungen mit ins Portfolio auf. Dadurch profitieren nicht nur die Konsumenten, sondern vor allem auch die Shop Betreiber durch extrem tiefe Gebühren.

(Photos von Geoff Livingston3dsculptor und Pexels)


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