Die in diesem Artikel besprochenen Technologien haben für reine Online Händler in der Schweiz aktuell noch keine so grosse Relevanz. Da aber selbst pure Player, die im Internet «gross geworden» sind teilweise in den stationären Handel expandieren, könnte das Thema dennoch früher oder später relevant sein. Viele unserer Kunden kommen aus dem stationären Handel und auch für Startups ist das Thema mPOS (mobile Point of Sale) und mobile Payment (mobile Zahlung) interessant. Die Zeiten überteuerter Kassensysteme sind möglicherweise vorbei. Wer schon mal im Apple Store eingekauft hat, weiss wovon hier die Rede ist.
Die Zukunft für Kleinunternehmer im stationären Handel
Im heute versendeten Newsletter der SIX Payment Services geht es genau um solche mPOS (mobile Point of Sale) Lösungen, welche auch für Kleingewerbe, Ein-Mann-Unternehmen und Hobby-Unternehmer interessant sind, die nicht so viele Zahlungen pro Tag abwickeln.
Alles, was es braucht ist ein Smartphone oder ein Tablet, einen Kartenleser und einen Karten-Akzeptanzvertrag. Der Kartenleser ist ein kleiner Aufsatz, den man über den Stromanschluss des Smartphones oder Tablets anschliesst oder über Bluetooth verbindet. Der Verkäufer öffnet die App, tippt den Betrag ein und dieser wird an den Kartenleser übermittelt. Der Kunde führt seine Karte ein und macht die PIN-Eingabe.
Der Trend kommt aus den USA, hier benutzen seit 2010 immer mehr kleine Händler das Smartphone oder Tablet als Kasse.
Die Zukunft für Endkunden im stationären Handel
Bei der Apple Keynote heute Abend in Kalifornien wurde Apple Pay vorgestellt, welches ab Oktober 2014 in den USA verfügbar sein wird. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen neuen Trend, welcher es ermöglicht, mit einem Smartphone im stationären Handel zu bezahlen. Die Technologie an sich ist nicht ganz so neu, aber wie so oft, ermöglicht erst die nahtlose Integration zwischen Software und Hardware (was keiner so gut wie Apple beherrscht) die notwendige Benutzerfreundlichkeit, welche wiederum einer weitläufigen Akzeptant unter den Konsumenten den Weg ebnet.
Die dazu notwendige NFC-Technologie gibt es bereits seit einigen Jahren in diversen Handys, im heute vorgestellten iPhone 6 hat es nun auch einen NFC-Chip um bargeldlos zu bezahlen. Hierzu wird das NFC Handy beim Bezahlvorgang im Laden einfach nahe an ein NFC Zahlungsterminal gehalten und die Zahlung evtl. noch durch Eingabe einer PIN bestätigt. Beim iPhone 6 statt PIN ein Fingerabdruck. Dieser wird natürlich auch gleich an die NSA übermittelt. Oder auch nicht, wenn man den Worten Apples Glauben schenkt,
Damit wird die Zahlung erfasst und danach im Hintergrund automatisch abgerechnet, das NFC Handy wird also zu einer elektronischen Geldbörse.
Bedeutung von Apple Pay für iPhone Apps
Während ich das hier tippe merke ich, dass Apple Pay doch eine direkt Relevanz für den Online Handel hat, da es ja auch in Online Shop Apps integriert werden kann. Früher oder später wird es sicherlich auch eine Version geben, die sich in Web Apps integrieren lässt und somit analog zu PayPal in jeden gewöhnlichen Online Shop integriert werden kann, aber ohne die Eingabe eines Passworts, einfach nur mit dem Fingerabdruck.
Songs of Innocence als Trostpflaster
Bis allerdings auch Schweizer Händler und Konsumenten Apple Pay in der Schweiz nutzen können wird es noch eine gute Weile dauern. In der Zwischenzeit kann man sich (bis Mitte Oktober) mit jedem iPhone oder über iTunes das neue U2 Album kostenlos runterladen. Zumindest wenn der erste Ansturm von heute Abend zu Ende ist und die Apple Server etwas Verschnaufpause hatten. Auch zu Beginn der Keynote war der Live Stream fast nicht zu gebrauchen. In der zweiten Hälfte bei der Präsentation der Apple Watch war es dann allerdings wieder fast einwandfrei. Da die Apple Watch erst nächstes Jahr kommt, habe ich mit einem Bericht darüber noch etwas Zeit.
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