Den letzten Konferenztag eröffnete widerplanmässig eine Diskussionsrunde zum Informationsfreiheitsgesetz. Dabei wurde verdeutlicht, dass jeder das Recht auf Akteneinsicht habe, jedoch die Mentalität sich bei den Behörden ändern müsse. Die Transparenz sollte beim Bürger bekannt sein. Thema war vorallem der Bundesdatenschutz.
Unter dem Titel „Cameras everywhere“ ging Sam Gregory auf historische Video-Beweise ein. Er sprach von einem „image overload“ und der wachsenden Anzahl an Videos, die als Beweismittel genutzt werden. In Krisengebieten der letzten Jahre fanden sich viele authentische Videos, die teils mit einfachen Handys aufgenommen wurden. Er schloss mit dem Statement: „Everyone has the rights to freedom of opinion and expression“
„Changing the world, one map at a time“ von Patrick Meier zeigte die Bedeutung von Maps auf. Die ersten Karten entstanden 2008 in Kenia. Damals wurden 500000 Menschen vertrieben und die Maps bildete ein Gegengewicht zur Regierung, die versuchte alles zu verharmlosen. Immer mehr Menschen dokumentieren historische Ereignisse: Mit SMS, E-Mail, Twitter oder Facebook. Während des Erdbebens in Haiti bekam www.ushahidi.com 80000 SMS, die sie in 10 Minuten später auf der Map verzeichnet hatten. Auch während des Tsumanis in Japan und der Krise in Lybien gab es live-Maps, die die UN und das Rote Kreuz analysierten. Tausende von Maps entstanden in den letzten Jahren. Ein letztes Mal wurde auf die Revolutionen der kürzeren Vergangenheit eingegangen: „ We used Facebook to shedule protest, Twitter to coordinate and YouTube to show“.
Für mich war nach diesen drei Vorträgen die re:publica zu Ende (kein Programm mehr im Friedrichstadtpalast). Ich empfand das Programm der drei Tage als sehr umfang- und abwechslungsreich. Ein Spiegel der Welt mit Web 2.0. Die zunehmende Digitalisierung wurde deutlich. Auch die kulturelle Veränderung der Welt durch die Neuen Medien war gut umrissen. Ich freue mich auf die re:publica 12.
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